Geldern Gelderner Jecken feiern Jubiläum
Geldern · Die Kinderkarnevalsgesellschaft besteht 4x11 Jahre. Eine Ausstellung im Foyer des Rathauses beleuchtet die ereignisreiche Geschichte. Zahlreiche Dokumente von Wagenbau-Skizzen bis zu Tanzgarden-Fotos sind zu sehen.
Der Kinderkarneval in der Drachenstadt hat unzählige befreundete Narrenvereine sowie viele Mitarbeiter und Helfer, die sich immer wieder engagieren, um das Beste aus den Feiern herauszuholen. Jetzt ist ein närrisches Jubiläum fällig. Die Kinderkarnevalsgesellschaft Geldern (KKG) blickt auf eine traditionsreiche 44-jährige Geschichte zurück.
Karnevalisten aus Issum, Kapellen, Veert, Hartefeld und sogar der KG Rheinberg Nord aus Millingen ließen es sich nicht nehmen, bei der Eröffnung der Ausstellung anlässlich "4x11 Jahre KKG" im Foyer des Gelderner Rathauses dabei zu sein. Zusätzlich gab es Tanz, Gesang und sogar eine gereimte Rede vom Gelderner Bürgermeister Ulrich Janssen.
Im Gegensatz zu diesem Trubel "wurde die jetzige KKG 1971 im stillen Kämmerlein gegründet", wie Präsidentin Fee Christiane Plaumann in ihrer Rede verriet. "Die Idee war, wieder einen Kinderkarnevalszug zu initiieren, denn es gab zwar bereits vorher Züge auf Initiative der Bergknappen, aber einen offiziellen Verein gab es noch nicht."
Der erste Zug des neuen Vereins fand am 13. Februar 1972 statt. Wegen der kurzen Vorbereitungszeit sogar noch ohne Genehmigung, weshalb die Polizei die Zugteilnehmer aufforderte, das Ganze entweder abzubrechen oder über den Gehweg zu ziehen. Man entschied sich dann für Letzteres. Bereits ein Jahr später, 1973, kamen 43 Zugeinheiten zusammen für die muntere Fahrt durch den Stadtkern. Rund um Gründer Heinrich Spütz gesellten sich nun also immer weitere Mitglieder und Helfer, und 1981 wurde Gerd Lange zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt, der dem Verein bis zum heutigen Tag als gut gelaunter Ehrenpräsident erhalten geblieben ist. Der Weg des Zuges hat sich immer wieder geändert, und erst im vergangenen Jahr wurde die Idee eines alternativen Lichterzuges kontrovers aufgenommen. Aber das hatte auch etwas Positives, denn nun sind dieses Jahr noch mehr Teilnehmer als zuvor angemeldet, da durch den ganzen Wirbel das Thema Karneval wieder mehr in den öffentlichen Fokus gerückt wurde.
Wer sich noch mehr mit dem Thema beschäftigen will, der hat bei der Ausstellung noch bis zum 18. Februar die Chance dazu. Ob es sich nun um Protokolle von 1972, alte Zeitungsartikel, Wagenbau-Skizzen und Querschnitte oder Fotos der Tanzgarden, der verschiedenen Kinderprinzenpaare oder den Elferrat handelt: Unzählige Ausstellungsstücke laden zum Stöbern ein. Außerdem kommen während der aktuellen Session noch weitere Bilder und Dokumente dazu.
Bei der Eröffnung fiel auf, dass zwei Wände noch leer standen: Eine davon wird kontinuierlich mit weiteren Fotos aus der Session 2014/15 bestückt, während die andere für weitere alte Fundstücke frei gehalten wird. Denn nach der Ausstellungseröffnung erinnerte sich zum Beispiel einer der Besucher daran, dass er noch ein Bild des Bergknappen-Zuges von 1959 hat, welches nun bald in der Ausstellung zu sehen sein wird.
Wer ebenfalls noch historische Karnevals-Fundstücke besitzt, der soll sich damit beim KKG oder direkt beim Gelderner Stadtarchiv melden. Die Ausstellung selbst kann während der Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.