Lise-Meitner-Gymnasium Geldern Gelderner Schüler treffen KZ-Überlebende

Geldern · Zeitzeugin Eva Weyl hat am Lise-Meitner-Gymnasium mit Schülern über den Holocaust gesprochen.

 Zeitzeugin Eva Weyl war zu Gast in Geldern.

Zeitzeugin Eva Weyl war zu Gast in Geldern.

Foto: Markus van Offern (mvo)

(RP) In der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums saßen 150 Schüler der Sekundarschule Geldern und des Gymnasiums und lauschten gebannt dem Vortrag von Eva Weyl, die 90 Minuten lang über den Holocaust und über ihre ganz persönliche Geschichte als Überlebende des KZ Westerbork sprach. Bereits zum achten Mal war die 84-jährige Eva Weyl zu Gast in Geldern und traf auf Schüler, die sich in Projekten oder im Geschichts- und Politikunterricht intensiv mit den Schrecken des Nationalsozialismus auseinandergesetzt haben.

Mit Hilfe von persönlichen Fotos und historischen Dokumenten erzählt Eva Weyl ihre Geschichte: Auf der Flucht vor den Nazis verlässt ihre Familie Kleve, wo sie ein großes Kaufhaus gezwungenermaßen aufgeben muss. Die Emigration in die vermeintlich sicheren Niederlande wird zum Albtraum. Mit fünf Jahren erlebt Eva Weyl den Beginn des zweiten Weltkrieges. Im Mai 1940 besetzt dann die deutsche Wehrmacht die Niederlande.

Für Familie Weyl steht die Deportation in das Konzentrationslager Westerbork an, verbunden mit vielen Entbehrungen und dem Verlust von Hab und Gut. Dort wurde pro Woche eine Liste mit 1000 Insassen des Lagers zusammengestellt, die anschließend mit einem Zug in die Vernichtungslager nach Auschwitz oder Sobibor transportiert wurden – viele von ihnen in den sicheren Tod. Eva Weyl und ihre Eltern entkamen diesem Schicksal und erlebten im April 1945 die Befreiung des Lagers durch kanadische Soldaten.

 Eva Weyl, KZ-Überlebende, war zu Gast am Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern. Foto: Christian Brauers

Eva Weyl, KZ-Überlebende, war zu Gast am Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern. Foto: Christian Brauers

Foto: Christian Brauers

Die Bundesverdienstkreuzträgerin wies die Schüler in Geldern eindringlich auf das erschreckende Alleinstellungsmerkmal des Naziregimes hin: Das „industrielle Töten von Menschen“. Aber es geht ihr noch um eine andere, wichtige Botschaft, wenn sie zu den Jugendlichen spricht: „Ihr seid nicht verantwortlich für die Leiden im Nationalsozialismus und für den Holocaust, aber wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass sich so etwas nie mehr wiederholt.“

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