Geldern Geldern will das "GEL" zurück

Geldern · Im nächsten Jahr soll es für Einwohner der Herzogstadt und Umgebung wieder möglich sein, das alte Nummernschild-Kürzel an die Autos zu schrauben. Der Bürgermeister unterschrieb eine entsprechende Resolution.

 Louisa Ebrecht und Linda Illner von der Hochschule Heilbronn hatten im Mai 2011 in Geldern eine Umfrage zum GEL-Kennzeichen durchgeführt.

Louisa Ebrecht und Linda Illner von der Hochschule Heilbronn hatten im Mai 2011 in Geldern eine Umfrage zum GEL-Kennzeichen durchgeführt.

Foto: Gerhard Seybert

Rund 340 Kraftfahrzeuge mit altem "GEL"-Schild registriert die Kreisverwaltung derzeit. Geht es nach der Gelderner Stadtverwaltung, kommen ab nächstem Jahr viele weitere Nummernschilder mit diesem Kürzel hinzu. Bürgermeister Ulrich Janssen unterschrieb Montag gemeinsam mit Vertretern 17 weiterer NRW-Städte in Bocholt eine Resolution mit dem Ziel, die alten Kennzeichen wieder zuzulassen.

Mit dem Entstehen des neuen Kreises Kleve 1975 gaben die Zulassungsbehörden zwischen Emmerich und Wachtendonk Nummernschilder mit "KLE" heraus. Laut Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger soll es auch dabei bleiben. Die Resolution der 18 Kommunen ist so etwas wie eine nochmalige starke Willensbekundung gegen die Position des Kabinettsmitglieds in Düsseldorf.

Dessen Haltung ist jedoch laut Gerd Lange, fürs Gelderner Stadtmarketing zuständig, gar nicht entscheidend in dieser Frage. "Voigtsberger wurde in der Verkehrsministerkonferenz überstimmt", blickt Lange auf eine Versammlung vom April 2011 zurück — und auf den 1. April 2012 voraus. "Bis dahin müssen die neuen alten Nummernschilder bei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer angemeldet sein." Über den Kreis Kleve soll der Antrag auf dem Dienstweg nach Berlin gehen.

Geldern sieht sich als eine der treibenden Kräfte bei dieser Initiative und fühlt sich durch die Umfrage der Hochschule Heilbronn (siehe Info) bestätigt. "Von den Gelrianern sind 90 Prozent für die Wiedereinführung", sagt der Marketing-Experte Lange.

Schon ab nächstem Herbst könnten die "GEL"-Schilder kommen. "Es gibt nur Gewinner", betont Lange. Der Bürger könne die Zeichen bei der Neuanmeldung eines Fahrzeugs problemlos bekommen, eventuell gegen eine kleine Gebühr fürs Wunschkennzeichen. Den Computer-Systemen beim Straßenverkehrsamt bereite die parallele Buchführung von "KLE"- und "GEL"-Kennzeichen technisch keine Probleme. Das "GEL"-Schild biete größere Identifikationsmöglichkeiten mit der Heimat. "Und auch für das Stadtmarketing wäre diese Lösung interessant", merkt Lange an.

Dem Vernehmen nach will der Bürgermeister nach und nach alle städtischen Dienstfahrzeuge mit "GEL-RE" kennzeichnen lassen. Das führt viel weiter zurück als 1975. Mit diesem Ruf hauchte der sagenhafte Gelderner Drache anno 879 sein Leben aus.

(RP/jul)
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