Kandidatin der SPD Geldern Ulrike Michel will Bürgermeisterin werden

Geldern · Der Vorstand der SPD Geldern hat die 59-jährige Rechtsanwältin einstimmig vorgeschlagen. Engagiert in der KAB.

 Für die SPD Geldern tritt Ulrike Michel als Bürgermeisterkandidatin an.

Für die SPD Geldern tritt Ulrike Michel als Bürgermeisterkandidatin an.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Bisher fühlte sie den Bürgermeisterkandidaten auf den Zahn. Ulrike Michel moderierte für die KAB die Podiumsdiskussionen vor den Kommunalwahlen. „Aus dem Publikum wurde ich damals oft gefragt, warum ich nicht selbst antrete. Damals habe ich darüber gelächelt, das war keine Option.“ Jetzt schon: Der Vorstand der SPD Geldern schlägt die 59-jährige Rechtsanwältin als Bürgermeisterkandidatin vor. Die Nominierung durch die Mitgliederversammlung ist für Freitag, 15. November, vorgesehen.

Seit gut einem Jahr ist Ulrike Michel Mitglied der SPD, seit dem Frühjahr nimmt sei als Gast auch regelmäßig an den Fraktionssitzungen teil. Nachdem sie gefragt wurde, ob sie sich die Kandidatur für den Chefposten im Rathaus vorstellen könnte, brauchte sie erst einmal Bedenkzeit. Mit ihrem Mann Wolfgang und den vier erwachsenen Töchtern wurde abgewogen. Am Ende gab es eine klare Entscheidung für die Kandidatur: „Ich traue mir das zu und möchte gern antreten“, so Ulrike Michel. Als erste Themenschwerpunkte nennt sie bezahlbaren Wohnraum für Geldern und den Klimaschutz. Das Wohnungsthema sei lange vernachlässigt worden, nun gebe es ganz viel zu tun. In Sachen Klimaschutz bedauert sie, dass Gelderns Rat nicht symbolisch den Klimanotstand ausgerufen hat. Man müsse das Thema sehr ernst nehmen. Sie begrüßt ausdrücklich das Engagement der jungen Generation rund um Fridays for Future. Vor der Aufgabe, Chefin der vielen Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu werden, habe sie Respekt, aber keine Angst. Mit viel Teamgeist wolle sie die Mitarbeiter motivieren. Überhaupt sei es eine ihrer Stärken, gut zuhören zu können und mit den Betroffenen Problemlösungen zu finden.

Lars Aengenvoort, einer der beiden Vorsitzenden der Geldern SPD, ist davon überzeugt, eine Persönlichkeit gefunden zu haben, die fachlich kompetent und menschlich überzeugend ist. Sie sei eine wirkliche Alternative zu Sven Kaiser.

Hejo Eicker, Mitglied im SPD-Vorstand und früher mehrfach selbst Bürgermeisterkandidat, sieht dem Wahlkampf ebenfalls mit Freude entgegen. Die SPD hoffe, Unterstützung bei weiteren Parteien und Vereinigung zu finden. Mit den Grünen sei man in schon in guten Gesprächen. Eicker: „Da es keine Stichwahl geben wird, ist es natürlich wichtig, wie viele Kandidaten es geben wird.“

Ulrike Michel jedenfalls betont, dass sie nicht nur als Zählkandidatin antritt. „Bei einer Kommunalwahl geht es auch stark um die Persönlichkeit. Die Wähler können einen kennenlernen und ihr Urteil fällen.“ Deshalb glaube sie an ihre Chance, auch wenn die SPD in Bund und Land gerade nicht im Trend sei.

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