Kommentar Unsere Woche Von der Bürde der absoluten Mehrheit

Meinung · Das Gelderland ist weiterhin eine CDU-Hochburg, in allen Räten ist die CDU die stärkste Kraft, in den Bezirken hatten reihenweise die Christdemokraten die Nase vorn. Trotzdem kann es nicht der Anspruch der CDU sein, sich mit zweistelligen Verlusten abzufinden.

 Dirk Möwius, der Lokalchef der Rheinischen Post Redaktion in Geldern.

Dirk Möwius, der Lokalchef der Rheinischen Post Redaktion in Geldern.

Foto: WfG KK

Allen Unkenrufen zum Trotz: Das Gelderland ist weiterhin eine CDU-Hochburg, in allen Räten ist die CDU die stärkste Kraft, in den Bezirken hatten reihenweise die Christdemokraten die Nase vorn, sieht man von lokalen Besonderheiten wie Wankum ab. Und trotzdem kann es nicht der Anspruch der CDU sein, sich mit zweistelligen Verlusten abzufinden.

Die Zahlen von Straelen (gefühlt vor wenigen Jahren ging es dort noch darum, an der 90-Prozent-Marke zu kratzen), Wachtendonk und Weeze müssen zu Konsequenzen führen. Und da wird es nicht reichen, schnell den Spitzenkandidaten vom Hof zu jagen.

Hat die CDU in Geldern etwas anders gemacht? Sie ist nach leichten Verlusten vor sechs Jahren wieder auf dem Niveau von 2009. Vielleicht ist es die Bürde der absoluten Mehrheit, von der man in Geldern schon länger „befreit“ ist, die es manchmal schwer macht, nach der Einigung in der eigenen großen Fraktion noch auf die Ideen anderer und die Bedenken der Bürger einzugehen. Die intensiven Debatten — und die gibt es immer wieder — spielen sich leider oft nur hinter verschlossenen Türen in den Fraktionssitzungen ab und sind nicht transparent. Nach außen wird dann Einigkeit demonstriert und damit Frust aufgebaut, weil man in Ausschüssen und Rat nicht mehr beweglich ist.

Auffällig ist aber auch, dass die CDU vor allem da stark verliert, wo es als Alternative starke konservative Wählergemeinschaften gibt, die man auch als klassischer CDU-Wähler mit gutem Gewissen wählen kann.

Zugegeben: Das passt jetzt nicht in Weeze, aber dort hat dafür am Sonntag die FDP auffallend stark gewonnen.

Dirk

Möwius

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