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Bürgerpreis „Dä Geldersche Wend“ verliehen Geldern ehrt seine engagierten Frauen

Geldern · Der Bürgerpreis „Dä Geldersche Wend“ ging an Christel Stibi-Bergmann und Margret Michels für ihre Arbeit für Haus Burgeck sowie Inge Giesen für ihre Arbeit im Kunstverein. Regine Mispelkamp trug sich in das Goldene Buch ein.

 Nach den Ehrungen (v.l.): Margret Michels, Sven Kaiser, Rainer Niersmann, Inge Giesen, Regine Mispelkamp und Christel Stibi-Bergmann.

Nach den Ehrungen (v.l.): Margret Michels, Sven Kaiser, Rainer Niersmann, Inge Giesen, Regine Mispelkamp und Christel Stibi-Bergmann.

Foto: Gerhard Seybert/Seybert

Coronabedingt mit gehöriger Verspätung und in kleinerem Rahmen als in den Vorjahren verlieh Bürgermeister Sven Kaiser am Mittwoch den Bürgerpreis „Dä Geldersche Wend“. Eine reine Frauenrunde stand dabei diesmal im Mittelpunkt. Der Preis ging an Dr. Christel Stibi-Bergmann und Margret Michels für ihren langjährigen Einsatz rund um die Altentagesstätte Haus Burgeck sowie an Inge Giesen für ihre Arbeit im Kunstverein und ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe. Viel Beifall gab es zudem für Überraschungsgast Regine Mispelkamp. Die Bronezmedaillengewinnerin der Paralympics trug sich in das Goldene Buch der Stadt Geldern ein.

In seiner Laudatio auf Inge Giesen verriet Kaiser, dass insbesondere das Verhandeln zu ihren Stärken gehört: „Der ein oder andere Künstler oder deren Management soll ihre knallharte Verhandlungstaktik zu spüren bekommen haben. Für den Kunstverein verhandelten Sie aber immer mit Erfolg – denn Größen wie Dieter Nuhr, Ralf Schmitz oder Hape Kerkeling kamen für die Kunstverein-Veranstaltungen nach Geldern“, so Sven Kaiser. Sie sei seit mehr als 30 Jahren im Kunstverein Gelderland ehrenamtlich aktiv, gehöre zu den Gründungsmitgliedern des Jahres 1990 und sei seit den Anfangstagen im Vorstand. Inge Giesen war lange Jahre Schatzmeisterin und ist heute noch Geschäfts- und Schriftführerin, zudem auch Mitglied im Arbeitskreis „Wort- und Bewegung“. Neben dem ehrenamtlichen Engagement im Kunstverein sei sie aber auch der Sozial- und Flüchtlingshilfe in Geldern schon seit vielen Jahren sehr verbunden. So habe sie mehr als zwölf Jahre lang ausländischen Kindern in der Michaelschule ehrenamtlich beim Deutschlernen geholfen. Geflüchteten Familien habe sie intensiv dabei geholfen, in Deutschland Fuß zu fassen.

Für sie als Kriegskind sei es eine Selbstverständlichkeit, zu teilen und zu helfen, sagte Inge Giesen, die die Flüchtlingsfamilie aus dem Libanon, die sie aktuell betreut, mit zu dem Festakt gebracht hatte.

 Christel Stibi-Bergmann dankte den Mitstreiterinnen von Haus Burgeck.

Christel Stibi-Bergmann dankte den Mitstreiterinnen von Haus Burgeck.

Foto: Dirk Möwius

 In der Ansprache für Christel Stibi-Bergmann und Margret Michels erinnerte Kaiser an die Geschichte von Haus Burgeck und auch die Initiatorinnen der Altentagesstätte Fernande Linssen und Herta Echternacht. Schon 1966 begann die Arbeit im Hause an der Bahnhofstraße 40. Danach ging es zur Ecke von Burgstraße und Mühlenweg. „Nicht zuletzt aufgrund des Standorts auf dem Gelände der früheren Burg von Geldern entstand hier auch die Namensgebung Haus Burgeck“, so Kaiser. Nach einer Zwischenstation in den Räumen des ehemaligen Architekturbüros Glitz, ebenfalls am Mühlenweg, folgte in den frühen 90er Jahren der Umzug in die Räumlichkeiten im „Alten Pfarrsaal“ im hinteren Bereich des Pfarrhauses.

 Für die musikalische Untermalung sorgte Gero Körner.

Für die musikalische Untermalung sorgte Gero Körner.

Foto: Dirk Möwius

Über Jahre, Monate, Wochen und Tage seien beide mit Herz und Liebe, mit der gebotenen Sorgfalt und mit dem besonders hervorgehobenen Blick für den Wert schöner Dinge in einer gepflegten Umgebung den Menschen ein verlässlicher Partner gewesen. „Menschen – nicht Prinzipen bewegen die Welt! Für all die Dinge, die Sie für die Menschen geleistet haben, bedanke ich mich auch persönlich bei Ihnen und zeichne Sie aus mit dem Bürgerpreis der Stadt Geldern“, schloss Sven Kaiser seine Laudation.

 Die ist echt: Regine Mispelkamp hatte ihre Bronzemedaille mitgebracht. Sie trug sich ins Goldene Buch der Stadt Geldern ein.

Die ist echt: Regine Mispelkamp hatte ihre Bronzemedaille mitgebracht. Sie trug sich ins Goldene Buch der Stadt Geldern ein.

Foto: Dirk Möwius

Für das „flotte, kesse Mädchen“, also die Figur „Dä Geldersche Wend“, dankte Christel Stibi-Bergmann auch im Namen von Margret Michels. Ihr Dank galt vor allem dem ganzen Team, das an diesem Abend auch mit eingeladen war, denn alleine hätte man nichts bewegen können. Mit dem Hinweis, man sei „aus der Verantwortung gerufen worden“ erinnerte sie daran, dass der Abschied vom Mittagstisch für Senioren nicht selbst gewählt war.

Die Herzen der Gäste eroberte Regine Mispelkamp im Sturm. Die Hartefelderin hatte bei den Paralympics in Tokio die erste Medaille der deutschen Para-Dressurreiter gewonnen. Mit ihrem Pferd Highlander Delight’s präsentierte die 50-Jährige im Baji Koen Equestrian Park eine ausdrucksstarke Kür. Es sei ein „gigantisches Lebensereignis“ gewesen, erinnerte sie sich an die Tage in Japan, als Sven Kaiser sie zu der Zeit bei den Paralympics interviewte. Und zur Freude der Gäste und des Bürgermeisters hatte sie die Medaille auch mitgebracht. Die besten Wünsche begleiten sie, damit es bei der WM im kommenden Jahr oder bei den Paralympics in Paris 20024 auch Gold sein könnte.

Umrahmt wurde der festliche Abend im Refektorium von Klaviermusik und einem Drei-Gang-Menü aus der Küche von Daniel Thomas, dessen Team die Gäste auch mit aufmerksamen Service verwöhnte. Wie sonst bei den großen Veranstaltungen in der Aula der Liebfrauenschule hatte Rainer Niersmann zudem ein Geldern-Quiz vorbereitet. Viel Ortskenntnis und das nötige Glück bei der Auslobung hatte Hildegard Janssen, die gleich einen ganzen Beutel voller Geldern-Artikel gewann. Mehr als gelungen war auch die Premiere für das sanierte Refektorium als repräsentativer Veranstaltungsraum.

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