Grünen-Politiker Volkhard Wille in Vernum zu Gast Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft

Vernum · Der Grünen-Landtagsabgeordnete Volkhard Wille sprach bei der Mitgliederversammlung des Rheinischen Erzeugerringes für Mastschweine. „Hochwertige Produkte haben ihren Preis“, sagte er.

 Der grüne Landtagsabgeordneten Volkhard Wille war beim Rheinischen Erzeugerring für Mastschweine in Geldern zu Gast.     Foto: Veranstalter

Der grüne Landtagsabgeordneten Volkhard Wille war beim Rheinischen Erzeugerring für Mastschweine in Geldern zu Gast.   Foto: Veranstalter

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Bei der Mitgliederversammlung des Rheinischen Erzeugerringes für Mastschweine sprach der Landtagsabgeordnete Volkhard Wille von den Grünen aus Kleve vor rund 35 Teilnehmern zum Thema „Landbau und Tierhaltung am Niederrhein – Probleme und Perspektiven“. In seinem Vortrag betonte er die Bedeutung eines positiv motivierten Bündnisses von Stadt und Land, um den ländlichen Raum mit seiner Landwirtschaft zukunftsfähig zu entwickeln.

„Über die Agrarpolitik wird im Wesentlichen auf EU- und Bundesebene entschieden – das Land NRW hat in der Regel eine ausführende Funktion“, dämpfte der Grüne gleich zu Beginn die Erwartungen der Anwesenden. Dennoch habe die Landesregierung natürlich Handlungsspielräume in der Umsetzung der Gesetzgebung. „Mit dem Förderprogramm für Öko-Modellregionen, dem Kantinenprogramm und einem Förderprogramm für moderne Landwirtschaft hat die schwarz-grüne Landesregierung bereits erste Akzente gesetzt.“

Wille, der in seiner Fraktion Sprecher für Natur- und Umweltschutz ist, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass eine artgerechte Tierhaltung und eine umweltgerechte Landwirtschaft von einer breiten Mehrheit der Gesellschaft gewollt werde, dies belegten zahlreiche Umfragen. Das Einkaufsverhalten sei aber noch nicht entsprechend: „Viele Verbraucher*innen kaufen weiterhin billige Lebensmittel und achten nicht auf Herkunft oder Produktionsweise.“

Er verstehe, dass die Landwirte sich so zurecht von ihren Mitmenschen nicht ernst genommen fühlten und frustriert seien. Um diesem Frust entgegenzuwirken, sei es notwendig, einen breiten gesellschaftlichen Konsens herbeizuführen, der nicht nur auf Veränderungen in der Landwirtschaft, sondern auch beim Konsum abzielt. „Hochwertige Produkte haben ihren Preis. Erst wenn sich diese aktuell riesige Lücke zwischen Ansprüchen an die Landwirtschaft und eigenem Konsumverhalten schließt, können wir der Landwirtschaft eine verlässliche Perspektive bieten“, betont Wille. In einer Gesellschaft, in der rund 70 Prozent der Bevölkerung in Städten lebt, auf Konflikt und Spaltung zu setzen, wie dies gerade in den Niederlanden passiert, ist aus seiner Sicht wenig erfolgversprechend.

In der anschließenden Diskussion, an der auch der örtliche Landtagsabgeordnete der CDU, Stephan Wolters, teilnahm, wurde immer wieder auf die aktuelle Notlage insbesondere der Schweinezucht und -mast hingewiesen, die zeitnah weitere Strukturbrüche befürchten lassen.

(RP)
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