Neue Schiedsmänner im Gelderner Rathaus Neue Streitschlichter in Geldern

Geldern · Nach dem Ausscheiden des langjährigen Schiedsmannes Gregorius Wellens suchte die Stadtverwaltung nach Ersatz. Nun wurden die neuen Kollegen vorgestellt. Erstmals gibt es jetzt auch einen Stellvertreter.

Gabriele Voß, stellvertretende Leiterin des Bereichs Ordnung der Stadt Geldern, begrüßte die neuen Schiedsmänner Hans-Gerd Fleuren (2.v.r.), Eduard Hartmann (r.) und deren Stellvertreter Detlef Wanitzek (l.) im Rathaus.

Gabriele Voß, stellvertretende Leiterin des Bereichs Ordnung der Stadt Geldern, begrüßte die neuen Schiedsmänner Hans-Gerd Fleuren (2.v.r.), Eduard Hartmann (r.) und deren Stellvertreter Detlef Wanitzek (l.) im Rathaus.

Foto: Stadt Geldern

Ob bei festgefahrenen Konfliktsituationen wie Streitigkeiten mit dem Nachbarn oder in strafrechtlichen Streitigkeiten wie Beleidigungen oder Sachbeschädigungen – in solchen Fällen hilft den Bürgerinnen und Bürgern eine Schiedsperson.

Zur Vermeidung der oft langwierigen und kostspieligen gerichtlichen Auseinandersetzungen besteht die Aufgabe der Schiedspersonen insbesondere darin, verhärtete Fronten durch Verhandlungsgeschick zu durchbrechen. Dadurch können kleinere Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten zivilrechtlicher und strafrechtlicher Art geschlichtet werden.

Nach dem Ausscheiden des langjährigen Schiedsmannes Gregorius Wellens, der danach in diesem Sommer leider verstorben ist, suchte die Stadt Geldern seit Frühjahr dieses Jahres neue ehrenamtliche Schiedspersonen. In Eduard Hartmann und Detlef Wanitzek wurden zwei neue Schiedsmänner gefunden. Der langjährige Schiedsmann Hans-Gerd Fleuren hat sich zudem Anfang 2020 für eine weitere Amtszeit (fünf Jahre) vereidigen lassen. Gabriele Voß, stellvertretende Leiterin des Bereichs Ordnung bei der Stadt Geldern, begrüßte die (neuen) Schiedsmänner nun im Rathaus und wünschte ihnen viel Erfolg für die kommende Schiedsamts-Periode.

Hans-Gerd-Fleuren ist bereits seit 2015 als Schiedsmann in Geldern im Einsatz. Zehn bis zwölf Fälle habe der Walbecker, der den Bezirk Geldern-Stadtmitte betreut, in den vergangenen Jahren durchschnittlich pro Jahr als Schiedsmann betreut, sagt der 73-Jährige. Bei der Frage nach seiner Motivation, für weitere fünf Jahre als Schiedsmann tätig zu sein, muss Fleuren nicht lange überlegen. „Es ist einfach schön, wenn man es schafft, teilweise total zerstrittene Parteien wieder an einen Tisch zu bringen und mit ihnen gemeinsam eine Einigung herbeizuführen“, sagt Fleuren. In den meisten Fällen gehe es darum, bei Nachbarschaftsstreitigkeiten zu vermitteln, berichtet der ehemalige Polizist, der als Verkehrssicherheitsberater im Einsatz war. „Hinzu kommen viele so genannte Tür-und-Angel-Fälle, bei denen wir den Menschen, die uns kontaktieren, oftmals schon durch telefonischen Rat helfen können“, berichtet Fleuren. Auf knapp 30 bis 50 Fälle pro Jahr schätzt der Schiedsmann die Anzahl dieser Fälle in Geldern.

Der Schiedsmann-Bezirk Geldern-Ortschaften wird jetzt betreut vom Gelderner Eduard Hartmann. Der 63-Jährige ist hauptberuflich am Berufskolleg des Kreises Kleve am Standort Geldern tätig. Er habe nicht nur in seinem Berufsleben, sondern auch im Alltag schon immer versucht, eine gute Kommunikation zu seinen Mitmenschen zu pflegen. Deshalb habe er sich auch für die Tätigkeit als Schiedsperson interessiert. „Ich freue mich darauf, die Fälle zu lösen, damit zerstrittene Parteien wieder friedlich miteinander zusammenleben können.“

Neuer Stellvertreter für die beiden Schiedsamtsbezirke ist der Hartefelder Detlef Wanitzek. Der 60-Jährige, der früher unter anderem als Fußballtrainer bei Grün-Weiß Vernum tätig war und sich schon lange ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen engagiert, hat sich unter anderem aus seinem Sozialverständnis heraus dazu entschieden, sich für das Schiedsamt zu bewerben. „Wenn man in einer Gesellschaft lebt, sollte sich nach meiner Vorstellung auch jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ein Stück weit einbringen“, erklärt Wanitzek. Interesse hatte der Hartefelder, der viele Jahre als Vertriebler gearbeitet hat, aber auch deshalb, „weil ich in meinem Berufsleben oftmals als Mediator oder Vermittler tätig war“.

Bei der Stadt Geldern ist man derweil froh, dass die Schiedsamtsbezirke wieder kompetent besetzt werden konnten. „Neu ist auch, dass eine stellvertretende Schiedsperson gewählt werden konnte“, sagt Gabriele Voß. „Dadurch wird irgendwann auch der Übergang leichter, wenn einer der beiden Schiedspersonen aus dem Amt ausscheiden sollte. Wir wünschen den Schiedspersonen viel Erfolg für die kommende Amtszeit.“

(RP)
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