Sozialprojekt der Stadtwerke Geldern am Haus Boeckelt Gartenhaus wird „Ort der Begegnung“

Geldern · Im Zuge eines Sozialprojekts wurde ein „Besucherhaus“ am Pflegeheim Haus Boeckelt in Geldern errichtet und umgebaut. Dabei halfen Mitarbeiter der Stadtwerke. In dem Haus können sich Angehörige ohne Schutzkleidung treffen.

 Ute und Rainer und Maik Wilmsen von Haus Boeckelt nehmen den Schlüssel für das Besucherhaus von Jennifer Strücker, Geschäftsführerin der Stadtwerke Geldern, in Empfang.

Ute und Rainer und Maik Wilmsen von Haus Boeckelt nehmen den Schlüssel für das Besucherhaus von Jennifer Strücker, Geschäftsführerin der Stadtwerke Geldern, in Empfang.

Foto: Gerhard Seybert

Im Zuge der geltenden Corona-Schutzverordnung stehen Alten-und Pflegeheime vor besonderen Herausforderungen bei der Besuchsorganisation für ihre Bewohner. Die Stadtwerke Geldern haben das Problem erkannt und unterstützen Haus Boeckelt in Geldern mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Im Zuge eines Sozialprojekts wurde ein „Besucherhaus“ im Garten des Pflegeheims mit Unterstützung der Firma GartenHaus GmbH errichtet und umgebaut. Dabei packten Mitarbeiter der Stadtwerke kräftig an. Unternehmen halfen mit Sach- und Materialspenden. Das Ergebnis: Ein Besucherhaus, das es den Bewohnern ermöglicht, ihrem Besuch in die Augen zu sehen – ganz ohne Schutzkleidung.

Die Idee zu dem Sozialprojekt kam Stadtwerke Geschäftsführerin Jennifer Strücker Anfang Juni. Nachdem sie einen TV-Bericht über ein in der Schweiz realisiertes Projekt eines Besucherhauses gesehen hatte, entwickelte sie die Umsetzung eines ähnlichen Konzeptes in Geldern. Im Mittelpunkt der Idee steht ein handelsübliches Gartenhäuschen. Dieses wird so umgebaut, dass durch das Einziehen einer Trennwand mit Fenster eine kontaktlose Besuchsmöglichkeit geschaffen wird, die für Alten- und Pflegeheime in der aktuellen Situation sehr hilfreich ist.

Von der Idee bis zur Umsetzung waren dann ein paar behördliche Feinheiten mit der Stadt und dem Kreis zu klären, um die Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften zu gewährleisten. Ein Standort für das Besucherhaus war schnell gefunden – das Alten- und Pflegeheim Haus Boeckelt. Ute Wilmsen, die das in Familienhand befindliche Heim gemeinsam mit Mann Rainer und Sohn Maik in 2. und 3. Generation leitet, war von der Idee sofort begeistert. „Das Stadtwerke-Besucherhaus ermöglicht unseren Bewohnern ihre Angehörigen und guten Freunde treffen zu können, ohne dass diese dabei das Heim betreten müssen. Dadurch entfallen die aktuell für Besuche geltenden, strengen Auflagen, wie zum Beispiel das Tragen von Schutzkleidung“, erzählt sie. Gerade demenzkranke Bewohner hätten zum Teil große Schwierigkeiten ihre Liebsten mit Mund-Nasen-Schutz zu erkennen. „Zudem sind wir mit dem Besucherhäuschen auch für eine möglicherweise auftretende zweite Welle der Pandemie und damit eventuell verbundene, noch strengere Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen gut gerüstet“ freut sich Ute Wilmsen weiter.

Das Gartenhaus mit großer Falttür wurde den Stadtwerken für die Aktion vom digitalen Fachhändler GartenHaus GmbH zur Verfügung gestellt, deren fleißigen Helfer es auch vor Ort aufbauten. Die Umbaumaßnahmen zum Besucherhaus inklusive Schreinerarbeiten, Fenstereinbau und Verkabelung nahmen dann mehrere engagierte Stadtwerke-Mitarbeiter vor. Das großzügig gestaltete Besucherfenster, das freie Sicht auf den Gegenübersitzenden ermöglicht, wurde von der Firma Westerheide kostenlos zur Verfügung gestellt und geliefert.

 Marvin Rambach und Christian Graff von den Stadtwerken bei der ehrenamtlichen Arbeit für das Projekt.

Marvin Rambach und Christian Graff von den Stadtwerken bei der ehrenamtlichen Arbeit für das Projekt.

Foto: Stadtwerke Geldern/Stadtwerke

Das Besucherhaus konnte Ende Juli von den Stadtwerken offiziell übergeben werden. „Wir bedanken uns von ganzen Herzen für dieses tolle Geschenk. Unsere Mitarbeiter, die Besucher und insbesondere unsere Bewohner wissen das Engagement gleichermaßen zu schätzen“, freute sich Familie Wilmsen bei der Einweihung. Stadtwerke-Chefin Jennifer Strücker resümiert: „Es hat zwar ein wenig länger gedauert als wir dachten, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir freuen uns, dass wir dem Haus Boeckelt mit dem Besucherhaus in dieser für uns alle herausfordernden Zeit helfen können.“

(möw)
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