Gärtnerische Betriebshelfergemeinschaft Niederrhein Betriebshelfer — schnelle Hilfe im Notfall

Lüllingen · Die Gärtnerische Betriebshelfergemeinschaft Niederrhein schickt bei Bedarf ihre Fachkräfte.

 Franz-Willi Honnen und Betriebshelfer Heinz Heyer mit Astern im Betrieb von Familie Wolters in Walbeck.

Franz-Willi Honnen und Betriebshelfer Heinz Heyer mit Astern im Betrieb von Familie Wolters in Walbeck.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

 Heinz Heyer packt die Palletten für die Auslieferung so routiniert, als wäre er schon ewig im Gartenbaubetrieb Wolters in Walbeck beschäftigt.  Doch der erfahrene Gartenbaumeister ist erst seit wenigen Tagen dort und muss sich noch mit vielem vertraut machen. Sein Arbeitgeber ist die Gärtnerische Betriebshelfergemeinschaft Niederrhein, die ihn nach Walbeck geschickt hat, weil Juniorchef Heiner Wolters krankheitsbedingt ausgefallen ist.

Genau das ist die Idee des Vereins mit Sitz in Lüllingen: Schnell mit einer Fachkraft aushelfen, wenn es in einem Familienbetrieb ein entsprechendes Problem gibt. Die Idee kommt aus der Landwirtschaft:     Betriebshelfer heißt das Zauberwort. Betriebs- und Haushaltshilfe ist eine der wichtigsten Leistungen der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Die landwirtschaftliche Krankenkasse, die landwirtschaftliche Pflegekasse, die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft und die landwirtschaftliche Alterskasse erbringen je nach Zuständigkeit diese Leistung.   Doch im Gartenbau merkte man, dass ein Helfer für die Landwirtschaft nicht unbedingt mit den Besonderheiten des Gartenbaus vertraut ist. Und so kam es 1982 zur Vereinsgründung, damit ausgebildete Gärner für den Notfall zur Verfügung stehen.

„Gut 50 Gärtner gründeten damals den Verein“, weiß Franz-Willi Honnen, Geschäftsführer der gemeinnützigen Institution. In den 80er und 90er Jahren wurden bis zu 15 Mitarbeiter beschäftigt, 400 Mitglieder waren dabei. Angesichts immer größer werdender Betriebe ist die Zahl gesunken. „Im Moment haben wir 330 Mitglieder und beschäftigen sieben festangestellte Gärtnermeister“, so Honnen.

Kommt es zum Fall der Fälle, stellt der Verein bei der Sozialversicherung in Kassel den Antrag auf Kostenübernahme. Honnen: „Meistens sind unsere Mitarbeiter vier bis acht Wochen in den Betrieben, in Sonderfällen auch bis zu zwölf Wochen.“  Die Gärtnermeister sind gut ausgebildet und kennen sich in unterschiedlichen Fachrichtungen aus. Eingesetzt werden sie am gesamten Niederrhein, aber auch bis Isselburg.

Das Besondere ist, dass sie sich immer wieder mit neuen Menschen und anderen Betrieben und Produkten vertraut machen müssen. „das macht diese Aufgabe sehr spannend“, berichtet Heinz Heyer, der seit nicht ganz sechs Jahren Betriebshelfer ist. Früher war er selbstständig. „Da war ich wie auf einer Insel, habe immer nur meinen Betrieb gesehen. Jetzt hat man einen Blick für das große Ganze.“  Dass er mit Heyer genau die passende Hilfe bekommen hat, bestätigt Heiner Wolters. Ihm sei schnell und fachkundig geholfen worden.  Wenn es keine Notfälle gibt, bietet der Verein seine Mitarbeiter den Gärtnereien als kurzfristige fachkundige Aushilfe an. Was gern angenommen wird, denn auch die Gärtner spüren wie die Gärtnerische Betriebshelfergemeinschaft Niederrhein, dass es immer schwieriger wird, Fachkräfte zu finden.

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