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Wachtendonk Für Organspende werben

Wachtendonk · Beim Einkehrtag des Bezirksverbandes Wachtendonk behandelt die Wankumer Bruderschaft ein Thema, das für viele tabu ist. Durch Information soll die Hemmschwelle gegenüber der Organspende gesenkt werden.

 Einen eigenen Organspendeausweis hat Peter Philipps (l.). Gemeinsam mit Harald Pasch und der gesamten Wankumer Bruderschaft will er beim Einkehrtag für die Organspende werben.

Einen eigenen Organspendeausweis hat Peter Philipps (l.). Gemeinsam mit Harald Pasch und der gesamten Wankumer Bruderschaft will er beim Einkehrtag für die Organspende werben.

Foto: Siwe

Das Thema Organspende ist für viele ein Tabu. Allein in NRW warten rund 4000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Die Vereinigte St.-Johannes- und St.-Martini-Bruderschaft Wankum will den Bürgern das Thema mit einer Informationsveranstaltung im Rahmen des Bezirkseinkehrtages unter dem Motto "Organspende schenkt Leben" näher bringen.

Beim Einkehrtag des Bezirksverbandes Wachtendonk befassen sich die Mitglieder in jedem Jahr mit unterschiedlichen Sachverhalten. In diesem Jahr haben sich die Mitglieder für das Thema Organspende entschieden. Und das hat mehrere Gründe. Zum einen hat sich in den vergangenen Monaten viel auf der Gesetzesebene getan. Zum anderen haben vielen Menschen Unbehagen und scheuen, sich damit zu beschäftigen. "Unser Anliegen ist, das Thema Organspende in den Mittelpunkt des Denkens unserer Gemeinde hineinzutragen", sagt Peter Philipps, stellvertretender Schriftführer der Bruderschaft.

Normalerweise nehmen nur die Bruderschaftsmitglieder an solchen Treffen teil, aber die Bruderschaft hat sich dieses Mal bewusst dafür entschieden, auch die Öffentlichkeit einzuladen, weil es ein Thema sei, das alle angehe. "Das Interesse ist bei vielen zwar vorhanden, nur werden die wenigsten aktiv. In der heutigen Zeit sagen viele Menschen, dass ihre Verwandten darüber entscheiden sollen, was mit den Organen geschieht. Das finde ich nicht fair", erklärt Philipps weiter. Und Schriftführer Harald Pasch ergänzt: "Wir wollen auch ältere Menschen ansprechen, um deren Hemmschwelle zu brechen."

Das Programm ist vielfältig. Zwei betroffene Patienten werden von ihren Erfahrungen berichten. Ein Mitglied der Bruderschaft ist vor einigen Jahren selbst in die Lage gekommen, in der er ein neues Organ brauchte. Da jeder Organempfänger einen sogenannten Organspendepaten vom Bundesverband der Organtransplantierten (BdO) zugeteilt bekommt, wird auch ein Pate nach Wankum kommen, um über die rechtlichen Aspekte zu informieren.

Auch der Pate sei persönlich betroffen, da seiner Frau vor Jahren ein Herz transplantiert wurde. Über die medizinischen Punkte wird ein Arzt berichten. "Um auch eine theologische Perspektive in die Diskussion zu bringen, werden ein katholischer und evangelischer Pfarrer teilnehmen", erklärt Philipps weiter.

Rund zwei Stunden soll die Veranstaltung dauern. "Anschließend wollen wir eine Diskussionsrunde in Gang setzen, in der jeder von seinen Erfahrungen oder Anliegen berichten kann", sagt Bruderschaftspräsident Heinz-Willi Strumpen. Und Philipps fügt hinzu: "Wenn wir einige bewegen können, einen Spenderausweis auszufüllen, haben wir schon viel erreicht."

(cad)
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