Viele Gäste beim Frühlingsempfang Volksbank setzt auf Nähe zum Kunden
Geldern · Beim „Frühlingsempfang“ in Geldern betonte Vorstandsmitglied Johannes Janhsen die Bedeutung von Nachhaltigkeit auch für das Institut. Gastredner Markus Gürne konnte quarantänebedingt nur per Video seinen Vortrag halten.
Mit dem Kinderlied „Im Märzen der Bauer“, allerdings nur zitiert und nicht gesungen, empfing Vorstandsmitglied Johannes Janhsen die Gäste der Volksbank an der Niers am Freitag im Seepark zum „Frühlingsempfang“. „Endlich sind wir wieder in echt beisammen“, freute er sich über die vielen Besucher beim Nachholtermin für den verschobenen Neujahrsempfang. Gastredner Markus Gürne weilte in Corona-Quarantäne und konnte nur per Videoschalte seinen Vortrag halten.
Klare Worte fand Janhsen zur aktuellen Situation in der Ukraine. „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Freiheit und Demokratie. Dafür stehen wir alle.“ Die langfristigen politischen und wirtschaftlichen Folgen seien für die genossenschaftliche Finanzgruppe und damit auch die Volksbank an der Niers und ihre Kundschaft aktuell noch nicht konkret abschätzbar. Schon jetzt spüre jeder die negativen Auswirkungen. Als kleines Zeichen der Hoffnung angesichts der Situation nannte Janhsen die beispiellose Hilfsbereitschaft und Solidarität: „Allein die Unterstützung, die aus unserer Region in das Krisengebiet fließt, ist unbeschreiblich.“
Im weiteren Verlauf seiner Rede gab Janhsen einen Überblick über Themen und auch Herausforderungen, die die Volksbank an der Niers sowie ihre Kunden und Mitglieder bewegen. So gebe es aktuell einen Zinsanstieg bei der Baufinanzierung, wie man ihn lange nicht mehr erlebt habe. Erstmals seit Jahrzehnten sieht sich die Volksbank mit der Herausforderung des überall spürbaren Fachkräftemangels konfrontiert. Der große Gesellschaftstrend Nachhaltigkeit sei auch aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken. Neben der gestiegenen Nachfrage nach nachhaltigen Anlageformen, befasse auch die Volksbank selbst sich intensiv mit diesem Thema. „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung haben künftig ihren Platz in unserer Geschäftsstrategie“, erklärte Janhsen. Er sprach über neue Entwicklungen in der Bankenregulatorik, die „in vielerlei Hinsicht eine Mammutaufgabe“ darstellen. Er versicherte aber, dass die Volksbank die erforderliche Stärkung des Eigenkapitals aufgrund der guten Ergebnisse der vergangenen Jahre stemmen wird. Die Entwicklung der „Bank als Motor der regionalen Wirtschaft“ sei in den letzten Monaten sehr zufriedenstellend ausgefallen. So verzeichne man aktuell ein Plus von sechs Prozent im bilanziellen Kreditgeschäft. „Wir können unseren Auftrag, starker Partner unserer Kunden und Mitglieder zu sein, nach wie vor erfüllen“, so Johannes Janhsen. Damit das auch langfristig so bleibt, unterziehe sich die Volksbank an der Niers einem wiederkehrenden Entwicklungs- und Strategieprozess. „Dass die Bank weiter auf die Region und den direkten Kontakt zum Kunden setze, zeige der Neubau der Geschäftsstelle Pfalzdorf. Bei aller Affinität und Entwicklung im Bereich digitaler Angebote bleibe die Volksbank „reale Anlaufstelle und Ihre Bank vor Ort“, schloss Janhsen.
Markus Gürne wurde quarantänebedingt per Videokonferenz in den Saal hinzugeschaltet. Der Ressortleiter der ARD-Börsenredaktion und Moderator für das Wirtschaftsmagazin „plusminus“ sowie der Sendung „Wirtschaft vor acht“ betonte in seinem Vortrag die Bedeutung des Mittelstands. Er sei das Fundament für den Wohlstand, besonders, weil Unternehmer im Gegensatz zur Politik gewohnt seien, Lösungen zu finden. Seien eigene Frage, ob „Wirtschaft mächtiger ist als Militär“ beantwortete er zwar nicht wirklich, sagte aber, dass im Fall Russland die Sanktionen Wirkung zeigen. Das werde aber auch Folgen für das Leben in Europa haben: „In Zukunft wird das Leben deutlich teurer werden“, so Gürne. Europa werde sich neu erfinden müssen. Europa dürfe sich selbst aber auch nicht kleinreden. China, Russland und die USA oder auch das große Indien würden den europäischen Markt brauchen, wollen sie ihren Wohlstand erhalten.
Den Ausklang fand der Empfang bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Gelegenheiten für Gespräche und Gedankenaustausch.