Vorsichtige Restaurierung Sanfte Frischzellenkur für Haus Issum

ISSUM · Der Rundbogen zur Einfahrt des Innenhofes soll saniert werden, der historische Graben bleibt erhalten.

 Vorsichtig soll Haus Issum in Schuss gebracht werden.

Vorsichtig soll Haus Issum in Schuss gebracht werden.

Foto: mvo/van Offern, Markus (mvo)

Nichts sei schlimmer, als wenn die Presse nach der Sanierung eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes schreibe, das Haus erstrahle „im neuen Glanz“, witzelt Andreas Stürmer vom Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Im Ausschuss für Umweltschutz, Ortsgestaltung und Denkmalpflege der Gemeinde Issum wurde darüber debattiert, wie die Überbleibsel der Efeu-Haftwurzel an der Nordfassade des Hauses Issum entfernt werden könnten, um eine Verschönerung des Gebäudes zu erzielen.

Von Maßnahmen zu einer optischen Umgestaltung des Hauses riet der Experte für Denkmalschutzpflege ab. Eine Trockeneisabstrahlung, welche die Klinker aufhellt und von den Resten der Luftwurzeln des Efeus reinigt, könnte die Fassade zu sehr beschädigen, heißt es. Zudem dürfe ein derartig altes Gebäude auch die Zeichen der Zeit nach außen präsentieren. Stürmer fragt die Politiker im Ausschuss, wie sie den Begriff „Schönsein“ definieren:

„Gehen Sie zum Treckertreffen, da sehen die frisch lackierten Traktoren wie fabrikneue Modelle aus. In England ist das ganz anders. Dort bleibt die nostalgisch Optik der Trecker-Oldtimer erhalten. Was ist nun schöner?“, fragt Stürmer in die Runde. Solange keine grundsätzlichen bautechnischen Mängel am Gebäude vorzuweisen seien, bestehe hier kein Handlungsbedarf, so Stürmer.

Lediglich Pflanzen, die die Fassade des Hauses Issum berühren, sollen noch entfernt werden, damit der Alterungsprozess des Bauwerkes nicht unnötig beschleunigt wird, informiert er. Das große Tor im Rundbogen zur Einfahrt in den Rathausinnenhof soll saniert werden. Die Metallbeschläge im unteren Bereich sind beschädigt, das Holz beginnt bereits zu faulen. Der historische Graben am Haus Issum soll weiterhin erhalten bleiben. Voraussichtlich sollen dort nur noch Pflanzen eingebettet werden, die maximal 30 bis 40 Zentimeter hoch wachsen, damit die Fassade nicht weiterhin durch Pflanzenbewuchs Schäden nimmt.

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