Städtebau in Straelen Freie Wähler attackieren Straelens CDU

Straelen · Die Partei kritisiert die Blockadehaltung der Mehrheitsfraktion im Rat.

 Michael Traurig ist der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Straelen.

Michael Traurig ist der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Straelen.

Foto: privat/Privat

Im Rahmen der Haushaltsberatungen Ende 2019 haben die Freien Wähler Straelen einige Anträge eingebracht, die ihrer Meinung nach die Stadtentwicklung langfristig positiv beeinflussen sollten. Zu diesen Anträgen gehörte der

Erlass einer Baumschutzsatzung, die adäquate Begrünung von Vorgärten sowie eine Auseinandersetzung mit den Standortfaktoren, die für Straelen besonders ausschlaggebend sind. Die CDU-Mehrheit aber habe zum wiederholten Male die Einführung einer Baumschutzsatzung abgelehnt und das Gegensteuern gegen Steinvorgärten auf die lange Bank geschoben. Das lässt die Freien Wähler vermuten, der Straelener CDU scheine nicht sehr viel an einer nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung zu liegen.

Das lässt sich laut Freien Wählern „als politisches Spielchen abtun, da man Anträge der Opposition grundsätzlich eher ablehnt“. Bemerkenswerter finden sie, wenn in der Verwaltung zukunftsgerichtete Vorlagen erarbeitet und dem Ausschuss vorgestellt werden und diese dann von der CDU-Mehrheit ohne jegliche inhaltliche Begründung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag vertagt werden. So geschehen mit einer etwa 15-seitigen Verwaltungsvorlage zum nachhaltigen und klimagerechten Bauen. Diese habe die CDU doch allen Ernstes mit der Begründung abgelehnt, dass sie es nicht geschafft habe, diese Vorlage zu lesen und sich eine Meinung zu bilden.

„Manchmal stellt man sich doch die Frage, ob die CDU nicht will, nicht kann oder sogar andere Interessen dahinter stecken“, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Michael Traurig. Die Freie Wähler stellen sich die Frage, wem die Vertagung der Entscheidung einer solchen Vorlage nützt? Denn die Frage der Freien Wähler, ob das Konzept der Stadtverwaltung zum nachhaltigen Bauen auch auf das Baugebiet an der Gemüseversteigerung („Gemüseplatz“) Anwendung finden würde, wurde vom Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung, Bauen, Planen und Umwelt bejaht. Im Umkehrschluss stellt sich für die Freien Wähler die Frage, ob es der Projektgesellschaft nützt, wenn sie bei der Entwicklung und der Vermarkung des Baugebietes eben nicht an nachhaltige und klimagerechte Vorgaben gebunden ist? Und wenn die Stadtwerke Krefeld vielleicht doch mit ihrer Idee durchkommen, eine zentrale Versorgung mit fossilen Energien zu errichten und die Bauherren gezwungen werden, diese Energie abzunehmen anstatt auf regenerative und förderfähige Energieversorgung zu setzen, so wie es eigentlich Wille des Stadtrates ist.?

Wenn sich die CDU also zum Steigbügelhalter kommerzieller Interessen machen sollte, anstatt dem Wohle der Bürger zu dienen, würde dies nach Ansicht der Freien Wähler tief blicken lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort