Kerken Feuer und Flamme für ein großes Ziel

Kerken · Die Freiwillige Feuerwehr Kerken freut sich über eine neue Küche, der Heimatverein Keppeln über einen Holzbackofen. Möglich wurde das durchs Niersfunding. 26 Projekte wurden bisher unterstützt, über 56.000 Euro gesammelt.

 Glückliche Gesichter. Beim Heimatverein in Keppeln und der Freiwilligen Feuerwehr Kerken konnten mit dem Geld aus dem Niersfunding der Volksbank zwei Projekte in die Tat umgesetzt werden.

Glückliche Gesichter. Beim Heimatverein in Keppeln und der Freiwilligen Feuerwehr Kerken konnten mit dem Geld aus dem Niersfunding der Volksbank zwei Projekte in die Tat umgesetzt werden.

Foto: Gerhard Seybert

Großes "Hallo" in der neuen Küche der Freiwilligen Feuerwehr Kerken. Kein Wunder, denn die Küche ist "flammneu", wie Frank Strathen mit einem Augenzwinkern feststellt. "Wurde auch Zeit", wird der ein oder andere gedacht haben. "Wenn man die Schublade zu schnell aufzog, lag das Besteck plötzlich unten im Schrank", sagt Feuerwehrmann Klaus Hilbertz, der die Neuanschaffung mitangeregt hat.

Als zweiter Kassierer machte er sich natürlich auch Gedanken über die Finanzierung. "Wo findest du Sponsoren?" lautet die Fragen aller Fragen. Feuerwehrkollege Markus Wißmach wurde als Ansprechpartner für das Sponsoring auf der Niersfunding-Plattform erkoren. Niersfunding ist eine Online-Sammelstelle für Spenden nach Art des Crowdfundings.

Unter dem Motto "Viele schaffen mehr" können Vereine ihre Wunschprojekte vorstellen und darauf hoffen, dass viele sich an der Idee begeistern und Geld spenden. Viele kleine Beträge machen am Ende eine große Summe aus. Bei dem Projekt der Freiwilligen Feuerwehr Kerken kamen so 4243 Euro zusammen. Die Feuerwehrleute konnten sich auf die Unterstützung aus der Bevölkerung verlassen. 208 Menschen spendeten.

Warum die überhaupt für die Feuerwehrleute nötig ist, erklären die Kameraden auf der Niersfunding-Seite. "Der Aufenthaltsraum der Freiwilligen Feuerwehr Kerken, Löschzug Nieukerk, ist mit einer Sitzecke sowie mit einer Küchenzeile ausgestattet. Hier stärken sich die Kameraden regelmäßig nach Einsätzen und Übungen." Es geht um Gemeinschaft. Wer füreinander einsteht, der soll auch nach dem Einsatz einen Rückzugsort haben. Je nach Jahreszeit werden Gänseeier, Grünkohl oder Fisch dort zubereitet, berichtet Johannes Paschmann, Löschzugführer in Nieukerk. Die neue Küche (vom örtlichen Schreiner Lemmen) strahlt in hellem Weiß, die Holzfigur des Schutzpatrons der Feuerwehrleute, der Heilige Florian, hat auch seinen festen Platz gefunden. Der offiziellen Einweihung steht also nichts mehr im Weg. Die Einweihungsfeier für alle Feuerwehrleute und alle, die mitgeholfen haben, findet am 3. März statt. Auch der Bürgermeister hat sich angekündigt.

Ebenfalls rot im Terminkalender ist ein Datum bei den Heimatfreunden Keppeln angestrichen. Am 25. Juni findet die Höfe-Tour statt. Eine Station wird der Lukashof in Keppeln sein. Und dort hat an diesem Tag einer seinen großen Auftritt: der neue Holzbackofen, finanziert von Spenden aus dem Niersfunding-Projekt. Bewusst niedrig habe man die Geldmarke angesetzt, sagt der Vorsitzende des Keppelener Heimatvereins, Hubert Lemken. Die Marke setzten sie bei 2500 Euro, dabei wird der Ofen inklusive Backbleche, Thermometer, Formen und Backschieber zwischen 6000 und 7000 Euro kosten, rechnet der Vorsitzende vor. Deswegen sei man froh um jeden Euro, der in der Finanzierungsphase noch hinzu komme.

Anfang Juni soll der Ofen dann gebaut sein, rechtzeitig vor der Höfe-Tour. Das wird nicht sein einziger Einsatz bleiben. "Es soll sich eine Backgemeinschaft gründen, die sich einmal im Monat trifft", sagt Maresa Urselmans vom Lukashof. Entweder bringt jeder Teig mit, oder es wird zusammen etwas zusammengerührt und ausprobiert. Vielleicht lässt man den Tag mit einer selbstkreierten Pizza ausklingen. "Eine gemütliche Runde, so ist der Plan", sagt die Keppelnerin. Die Backofenmannschaft müsse allerdings nicht nur aus Keppelnern bestehen, betont der Vorsitzende des Heimatvereins. Willkommen sind alle, die Spaß an der Gemeinschaft haben und die alte Tradition des gemeinsamen Brotbackens wieder aufleben lassen wollen. Die Unterstützung bei der Finanzierung des Ofens zeigt, das Interesse ist da.

"Von Tellern und Tassen bis zu einer kompletten Küche", nennt Christian Hälker von der Volksbank an der Niers die Bandbreite an Projekten, die bisher mit Hilfe des Niersfundings realisiert werden konnten. 26 Stück sind es, über 56.000 Euro sind bisher zusammengekommen. Und das Projekt geht weiter, Vereine können sich weiterhin bewerben.

(RP)
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