Pfarrkirche in Aldekerk Festkonzert erinnert an 800 Jahre Taufrecht

Aldekerk · Das Publikum in der Aldekerker Pfarrkirche St. Peter und Paul zeigte sich begeistert von der musikalischen Reise durch die Jahrhunderte.

 Mit einem Festkonzert wurde in Aldekerks Pfarrkirche auf 800 Jahre Taufrecht zurück geblickt.

Mit einem Festkonzert wurde in Aldekerks Pfarrkirche auf 800 Jahre Taufrecht zurück geblickt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Seit 800 Jahren wird in Aldekerks St.-Peter-und-Paul-Kirche getauft. Das belegt eine Datierung auf dem Taufbrunnen von 1218. Aus diesem Anlass wurde ein Festkonzert unter dem Titel „Ein Haus voll Glorie schauet“ ausgerichtet. Mitwirkende waren die Mitglieder des Kirchenchors St. Peter und Paul aus Aldekerk, der Projektchor Schola Cantorum, ToVo Revival, Friedhelm Schöpkens an der Trompete, Klaus Stockhausen an der Trompete und Bernd Leffrang an den Pauken. Unterstützt wurden sie durch Mitglieder der Duisburger Philharmoniker. Die musikalkalische Leitung übernahm Dirigent Karl Hammans. Der Kirchenraum war sehr gut gefüllt, und auch wenn die Säulen im Kirchenschiff dem einen oder anderen die Sicht nahmen, war das Hörerlebnis für alle etwas ganz Besonderes.

Das Programm erstreckte sich über 800 Jahre Musikgeschichte. Beginnend im Jahre 1218 mit Gregorianischer Musik, dem „Introitus“, vorgetragen von dem Projektchor Schola Cantorum. Der Kirchenchor übernahm im Anschluss das „Kyrie“ aus der Messia brevis, komponiert von Giovanni P. da Palestrina (1525-1675). Mit dieser schönen Einstimmung konnten die Gäste gespannt sein, was aus den nächsten Jahrhunderten noch so geboten wurde.

Mit Antonio Vivaldis „Gloria in D“ und daraus den Coro 1 und 12 wurde der erste gemeinsame Auftritt vom Kirchenchor und dem Projektchor zelebriert. Die abwechslungsreiche Stimmenvielfalt zwischen den unterschiedlichen Chören und den Musikern machte jeden Beitrag zu einem akustischen Erlebnis. Besonders ins Ohr ging „Credo“ von Andre Gouzes, der ein Vertreter der zeitgenössischen Musik ist. In seinem „Credo“ verarbeitet er das Glaubensbekenntnis mit einem Wechselgesang.

Die Männer im Chor singen die Verse, und die Frauen singen „Credo in unum Deum“. Das Credo hat seinen Ursprung in der Taufliturgie und ist der Dialog zwischen dem Täufling und dem Täufer. Dreimal wird der Täufling gefragt, ob er an Gott – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist – glaubt. Er antwortet jedes Mal mit „Credo“ und wird dazu dreimal ins Wasser getaucht.

Die Auswahl der Lieder erstreckte sich nicht nur auf das Thema „Taufe“. Mit dem Stück Sanktus und Benediktus von Karl Jenkins aus seinem Werk „A Mass for Peace“ wird auch das Thema Angst, Krieg und Frieden angeschnitten. Das Schlagzeug wirkt dabei wie die Marschtritte der Soldaten. Doch am Ende steht das Gloria, welches der Chor mit dem warmen Klang friedvoll abschließt.

Etwas weiter zurück in die Zeit ging es dann mit „Pater noster“ von Franz Liszt. Ein zur Ruhe kommen und das Gefühl der inneren Einkehr stellten sich ein. Dazu passend erklang wenig später das bekannte Stück von Johann Sebastian Bach „Wohl mir, dass ich Jesum habe“. Freudig ging es dann weiter mit Joseph Haydns „Die Himmel erzählen“ aus seinem Oratorium „Die Schöpfung“. Hier klingt die Freude aus den Strophen und der Musik in den Kirchenraum hinein.

Das Publikum wirkte eingenommen von der musikalischen Reise – nicht allein durch die Jahrhunderte, sondern auch durch die unterschiedlichen Gefühlswelten. Die jungen Stimmen des ToVo Revival brachten dann noch einen Bogen der kirchlichen Jubel- und Anbetungslieder dar. Vom Kyrie, Gloria über das Sanktus zum Jubilate war die Qualität der Stimmen sehr überzeugend.

Lang anhaltender Applaus nach dem gemeinsam vorgetragenen „Ein Haus voll Glorie schauet“ brachte die Begeisterung des Publikums zum Ausdruck.

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