Kommunalwahl 2020 Kerkens FDP will zurück in den Rat

Kerken · Vorsitzender Marcel Fischermanns ist überzeugt davon, dass es gelingt, für alle Wahlbezirke Kandidaten zu finden.

FDP Kerken bereitet sich auf Kommunalwahl vor
Foto: dpa/Nicolas Armer

Aufbauarbeit müssen derzeit die Mitglieder der FDP in Kerken leisten. Denn seitdem Einzelratsmitglied Michael Molderings aus der FDP ausgetreten und Mitglied der BVK-Fraktion geworden ist, fehlt im Rat die Stimme der Liberalen. Das soll nach dem 13. September wieder anders sein. Vorsitzender Marcel Fischermanns ist überzeugt davon, dass es in den nächsten Wochen gelingt, für alle 13 Wahlbezirke Kandidaten zu finden. Und dann auch wieder in Fraktionsgröße in den Rat einzuziehen. „Das Potenzial ist da“, sagt Fischermanns und verweist auf das Ergebnis der Europawahl, wo die FDP in Kerken auf über sieben Prozent der Stimmen kam. Eine klare Aussage von ihm gibt es in Sachen Bürgermeisterwahl: „Die FDP wird keinen Kandidaten ins Rennen schicken.“

Der neue Frontmann der Kerkener Liberalen lebt erst seit fünf Jahren in Aldekerk. Vorher war er lange in der Großstadt Köln zu Hause und engagierte sich auch dort für die FDP in der Kommunalpolitik. Der Niederrhein ist ihm aber nicht fremd, denn gebürtig stammt er aus Hüls. Trotzdem musste er im Alltag der politischen Arbeit lernen, dass man in einer Gemeinde mit Dorfcharakter doch anders vorgeht als in der Großstadt. „Allein unser Stadtteil Porz hatte 113.000 Einwohner, ganz Kerken hat 12.800“, fasst er zusammen. Hier kenne man sich aus dem Alltag und Kindergarten oder Schule wie aus den Vereinen. Da komme man oft gut ins Gespräch. Themen für die FDP gibt es aus Fischermanns Sicht mehr als genug. Da sei angesichts des stetigen Wachstums in Kerken die Infrastrukturfrage. Reichen Kita-Plätze und die Schulangebote, wenn weiterhin neue Einwohner in die Gemeinde ziehen? Fischermanns: „Wir streben den Ausbau der Kitas und der Grundschulen mit dem offenen Ganztag an.“

 Die Verkehrssituation an der B9 bei Edeka in Aldekerk, der Ausbau der Kitas und Grundschulen und das geplante Ärztehaus sind Themen, die die FDP und ihr Vorsitzender Marcel Fischermanns auf der politischen Agenda haben.

Die Verkehrssituation an der B9 bei Edeka in Aldekerk, der Ausbau der Kitas und Grundschulen und das geplante Ärztehaus sind Themen, die die FDP und ihr Vorsitzender Marcel Fischermanns auf der politischen Agenda haben.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)/Stoffel, Arnulf (ast)

Immer mehr Menschen, immer mehr Autos. Die Verkehrssituation in Kerken sei angespannt. Besonders kritisch sieht Fischermanns den Bereich rund um Edeka Kox in Aldekerk. Auf dem Parkplatz sei es manchmal schwierig, ebenso mit der Ausfahrt. Lösungen sollten im Gespräch mit Edeka gesucht werden. Für die Bundesstraße hofft die FDP in diesem Bereich auf einen Kreisverkehr. Einen entsprechenden Antrag habe man auf Kreisebene gestellt.

Sehr engagiert ist die FDP auch in der Diskussion um ein Ärztehaus in Aldekerk. Fischermanns vermisst konkrete Beschlüsse. Neben Allgemeinmedizinern erhofft er sich auch Fachärzte und ein Therapiezentrum im neuen Ärztehaus, mit zentralem Empfang und Terminvergabe auch als Online-Angebot. Für ältere Bürger sollte auch ein Fahrdienst eingerichtet werden. Fischermanns: „Dafür werden wir uns nach der Kommunalwahl stark machen, denn durch das Wachstum der Gemeinde und die angespannte ärztliche Versorgung im ländlichen Bereich sind die Maßnahmen mehr als notwendig.“ Weiteres Thema der Liberalen ist die Situation bei Bus und Bahn. Man müsse für eine sichere und regelmäßige Verbindung zwischen den Ortschaften und zu den Städten sorgen. In Gesprächen sei man in Sachen Freizeitangebot mit den örtlichen Vereinen. Mit den Unternehmern in Kerken kläre man ab, wie die FDP politisch helfen könne.

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