Geldern FDP kämpft für Audio-Stream

Geldern · Ausschuss- und Ratssitzungen sollen für alle Bürger ins Internet gestellt werden.

Die Gelderner FDP will, dass Ausschuss- und Ratssitzungen live als "Audio-Stream" ins Internet gestellt werden. Bürger können dann direkt mithören, wie politische Fragen diskutiert und Entscheidungen gefällt werden. Außerdem sollen die Aufnahmen nach dem FDP-Vorschlag archiviert werden, damit sie Interessierten auch nachträglich "unkompliziert und dauerhaft" zur Verfügung stehen. Natürlich geht es dabei immer nur um den jeweils öffentlichen Teil der Sitzungen, die jedermann besuchen darf, nicht etwa um die nicht-öffentlichen Beratungen.

Die Stadtverwaltung steht dem Vorstoß ablehnend gegenüber. Um ihn umzusetzen, müsse eine Mikrofonanlage installiert werden, die eine Audioübertragung ermöglicht, heißt es. "Ergänzend zur Anlage wäre eine Hard- und Software-Lösung erforderlich, mit der die Audiodaten aufgezeichnet und ins Internet übertragen werden können", führt die Stadtverwaltung weiter aus. "Wortmeldungen oder Zwischenrufe, die ohne Mikrofon geäußert werden, werden nicht beziehungsweise nur unvollständig übertragen. Für die eventuelle Planung und Umsetzung müssen externe Fachleute hinzugezogen werden." Die Verwaltung geht für all das von "erheblichen Kosten" aus und spricht von einer "zu erwartenden geringen Anzahl von Nutzern".

Der FDP-Fraktionschef Alexander Alberts zeigte sich in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses des Gelderner Stadtrates unzufrieden über die Haltung der Verwaltung. Der Bürgermeister habe sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben, "und wir denken, das wäre ein Baustein", so Alberts. Wenn das Projekt wirklich so teuer sei, "dann hätten wir uns wirklich gewünscht, dass diese erheblichen Kosten auch dargestellt würden". Die FDP bezweifelt nämlich, dass das Ganze so aufwändig wäre. "Nach unseren Informationen reden wir nicht über 5000 Euro, auch nicht über 3000 Euro, sondern über weniger." Und zwar pro Jahr. Ob das nun "erheblich" sei, sei noch zu bewerten.

Der Ausschuss beschloss, erneut über das Thema zu sprechen, wenn die Stadtverwaltung eine Kosteneinschätzung aufgestellt hat.

(szf)
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