Wie eine Familie aus Geldern die Corona-Infektion erlebte Corona-Kranker lobt kurzen Draht zum Amt

Geldern · Ein Gelderner und seine Familie hatten sich mit dem Virus infiziert. In der Quarantäne fühlten sie sich von den Behörden gut betreut und begleitet. Das habe geholfen, die Situation zu überstehen.

 Kontaktnachverfolgung in Geldern: Christiane Kenter ist eine von 35 Verwaltungsangestellten, die zum Team der Kontaktnachverfolger gehören. Die Stadt unterstützt den Kreis bei dieser Aufgabe.

Kontaktnachverfolgung in Geldern: Christiane Kenter ist eine von 35 Verwaltungsangestellten, die zum Team der Kontaktnachverfolger gehören. Die Stadt unterstützt den Kreis bei dieser Aufgabe.

Foto: Stadt Geldern

Woher er das Virus bekommen hat, weiß der 40-jährige Gelderner bis heute nicht. Gemeinsam mit seiner Familie, den Schwiegereltern sowie Schwager und Schwägerin hatte er Urlaub in der Natur gemacht. Es gab kaum Kontakte, höchstens beim Brötchenholen. Als der Gelderner wieder daheim war, bemerkte er erste Erkältungssymptome, über die er sich noch keine großen Gedanken machte. „Aber als ich meinen Geruchssinn verlor, wurde ich stutzig und bin sofort zum Hausarzt gegangen“, berichtet er.

Am Dienstag wurde der Test gemacht, am Mittwochabend rief der Arzt persönlich an: Das Ergebnis war positiv. Daraufhin ließ sich auf Anraten des Arztes auch der Rest der Familie testen. Auch seine Frau und die beiden Kinder waren infiziert.

Eine für alle sehr schwierige und belastende Situation, in der sich der Gelderner vom Gesundheitsamt und Stadt Geldern allerdings gut betreut und informiert fühlte. „Der Kreis Kleve hatte bereits am Donnerstag bei mir angerufen, auch von der Stadt bekam ich eine E-Mail mit weiteren Informationen“, berichtet er. Er habe nur gute Erfahrungen gemacht. Man habe sich Zeit genommen, um mit ihm zu sprechen. Beim Kreis habe man einen festen Ansprechpartner gehabt, und seine Frau habe auch bei der Stadt Geldern sofort jemanden ans Telefon bekommen, als sie eine Frage hatte. Auch Schwiegereltern und Schwager und Schwägerin wurden getestet. Die Schwiegereltern hatten das Virus, die anderen beiden nicht. „Vielleicht sind sie verschont geblieben, weil sie früher abgereist sind“, vermutet der Gelderner. Ständig überlege er, wo er sich angesteckt haben könnte. Geklärt werden konnte das nicht. Auch ist offen, ob er der erste war, der das Virus hatte.

Inzwischen haben alle die Erkrankung überstanden. Für ihn habe es sich angefühlt wie eine Erkältung, seine Kinder hätten kaum Symp­tome gehabt. Bei seiner Frau und den Schwiegereltern dagegen sei der Verlauf wie der einer schweren Grippe gewesen. Eine einfache Zeit sei das auf keinen Fall gewesen. Gerade deshalb habe es die Familie als so positiv empfunden, dass sie von den Behörden gut betreut worden sind. „Immer wieder wird berichtet, wie schlecht das da läuft. Diese Erfahrung haben wir nicht gemacht“, sagt der Gelderner. Man müsse sich vorstellen, was das bei der großen Zahl der Fälle für einen Arbeitsaufwand bedeute, dann noch so gut zu betreuen, sei enorm. „Draufgehauen wird immer schnell, wenn etwas nicht richtig klappt. Unser Beispiel zeigt, dass es auch andere Erfahrungen gibt.“

Auch als die Quarantäne ablief, habe sich das Gesundheitsamt noch einmal gemeldet. „Wir wurden gefragt, wie es uns geht, ob wir noch Symptome haben“, berichtet der Gelderner. Die Quarantäne seiner Frau sei daraufhin noch einmal verlängert worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort