Geldern Ex-Tanklager wird versteigert

Geldern · In Lüllingen wird für das früher von der Nato genutzte Gelände ein neuer Besitzer gesucht. Das Areal ist mehr als 25 Hektar groß. Für die künftige Verwendung gibt es Einschränkungen.

Das ehemalige Nato-Tanklager in Lüllingen soll versteigert werden. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der das Gelände gehört, hat der Westdeutschen Grundstücksauktionen AG einen entsprechenden Auftrag erteilt. Versteigerungstermin ist Samstag, 19. März. Als Mindestgebot werden 185 000 Euro angegeben. Bislang hatte die Bundesanstalt vergeblich versucht, das Gelände zu vermarkten. Bei einer Versteigerung werde "eine andere Klientel" angesprochen, erklärte eine Mitarbeiterin gegenüber der RP. Damit soll das 2006 verlassene Gelände einen neuen Besitzer bekommen.

Bis 2006 betrieb die Nato in Lüllingen ein Tanklager unter dem Decknamen "Goch". Im Kriegsfall sollte der Militärflugplatz Laabruch (heute Airport Weeze) von Lüllingen aus mit Kerosin versorgt werden. Ein Interessent meldete sich im Jahr 2009 und stellte große Pläne vor: Einen Dinosaurier-Park wollte er errichten. 250 000 Besucher pro Jahr plante er, in das Freilichtmuseum nach Lüllingen zu locken. Im Heidedorf kam die Idee nicht gut an: Anwohner befürchteten ein Verkehrschaos. Die Pläne setzte der Investor nicht um, nach RP-Informationen haderte er mit den Kosten zur Aufbereitung des Geländes. Ein Scheitern stritt er noch im Juni vergangenen Jahres jedoch ab.

Im Landschaftsschutzgebiet

Wer auch immer das Grundstück mit Baracken und Tankanlagen kauft, kann sich dort nicht austoben, wie er möchte. Im Versteigerungskatalog ist beschrieben, dass das Gelände zu einem Landschaftsschutzgebiet gehört. Der Flächennutzungplan sehe Forstwirtschaft vor. "Alle darüber hinausgehenden Nutzungen bedürfen einer planungsrechtlichen als auch landschaftsschutzgebietsspezifischen Änderung und einer regionalplanerischen Genehmigung", heißt es. Das Gelände ist 25,6 Hektar groß. Darauf gebaut sind zwei Betriebshäuser, ein Wachgebäude, drei Garagen, ein Lagerbehälter mit 5000 Kubikmeter Fassungsvermögen sowie mehrere kleinere Lagerbehälter und Löschwasserzisternen.

Vereinzelte Schäden

"Die asphaltierten Wege sind in gutem Zustand, die technischen Anlagen wurden unbrauchbar gemacht", wird das Objekt beschrieben. An den Häusern gebe es vereinzelt Vandalismusschäden. Der Boden sei vermutlich in Ordnung: "Anlässlich einer Untersuchung der vier Großtanks im Jahr 1985 gab es keine Hinweise auf Bodenkontaminationen." Zwei Ölunfälle in den Jahren 1987 und 1995 seien ordnungsgemäß saniert worden, weitere "Schadensfälle sind nicht bekannt".

Sollte das Tanklager am 19. März keinen neuen Besitzer bekommen, hat der Auktionator zwei weitere Monate Zeit, das Gelände zu verkaufen.

(RP)
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