Wachtendonk Erntetechnik wie zu Großvaters Zeiten

Wachtendonk · Der Geschichtskreis Wankum hat in mühevoller Kleinarbeit eine Ausstellung zu historischen Ernteverfahren und -maschinen zusammengestellt. Zum Aktionstag am kommenden Sonntag werden alte Traktoren präsentiert.

 Der ehemalige Landwirt Theo Peters (li.) sieht sich mit Heinz-Josef Naus ein altes Lemken-Buch an, das die alte Pflugtechnik der Alpener Firma dokumentiert.

Der ehemalige Landwirt Theo Peters (li.) sieht sich mit Heinz-Josef Naus ein altes Lemken-Buch an, das die alte Pflugtechnik der Alpener Firma dokumentiert.

Foto: oo

Passend zur Jahreszeit präsentiert der Geschichtskreis Wankum seine neue Ausstellung "Ernte zu Großvaters Zeiten" in der Dorfstube in Wankum. Eröffnet wurde die Ausstellung am Sonntag im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Sekt und rustikalen Häppchen.

Zunächst begrüßte der Vorsitzende des Geschichtskreises, Peter Runge, seine Gäste und erklärte: "Zur Ernte gehört nicht nur die professionelle Landwirtschaft, sondern auch die Ernte im eigenen Garten. Wir haben versucht, möglichst viele Aspekte der Landwirtschaft in der Ausstellung darzustellen." Dann übergab er das Wort an den Vorstandskollegen Heinz-Josef Naus, der die Ausstellung zusammengestellt und realisiert hat: "Als Geschichtsverein ist es unsere Aufgabe, Dinge aufzuarbeiten. Dabei handelt es sich nicht um einen einzelnen Ernteablauf, sondern um einen Abriss verschiedener Abläufe."

Die Vorbereitung nahm mehr als ein Jahr in Anspruch. Abgesehen von Exponaten aus dem eigenen Archiv wurde der Verein auch in anderen Archiven und bei Privatleuten fündig. In zwei Räumen und den dazwischenliegenden Fluren gab es für historisch interessierte Gäste einiges zu entdecken. In einzelnen Themenbereichen wie Kartoffelernte oder Getreideernte wurden die benötigten Maschinen, historische Fotos der Erntearbeiten, der jeweilige Ertrag und informative Schautafeln zusammengestellt. Neben der gewinnorientierten Landwirtschaft wurde auch der Ernte im Kleinen Aufmerksamkeit gewidmet. Zum Beispiel in Bezug auf das Einwecken von Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten. Auch die Honig- und Milchherstellung kamen nicht zu kurz. Ergänzt wurden die Exponate durch verschiedene Drucke. Auf diese Weise blieben kaum Fragen offen.

Dennoch standen viele Mitglieder des Vereins parat, um Geschichten von früher zu erzählen oder Fragen zu beantworten. Die Besucher wussten die Ausstellung zu schätzen. Benedikt von Loë verdeutlichte: "Ich finde es immer schön, Gegenstände zu sehen, die ich aus meiner Kindheit kenne. Und dass meine Tochter heute auch nochmal sehen kann, wie man früher gesät und geerntet hat."

Interessierte können die Ausstellung noch an den kommenden drei Sonntagen von 14 bis 18 Uhr und nach Anmeldung besuchen. Am Sonntag, 19. Oktober ist ein Aktionstag geplant.

Dann werden im Freien alte Traktoren und Arbeitsgeräte präsentiert. Auf dem Programm stehen auch eine Flachs- und eine Dengelvorführung (ein Verfahren zum Schärfen der Sense).

(ym)
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