Geldern Ermittlungen gegen Polizisten dauern an

Geldern · Die Vorwürfe gegen einen Polizisten, der im Juni im Gelderner Egmondpark einen Kameramann geschlagen haben soll, werden weiterhin geprüft. Wie Staatsanwalt Heinz-Joachim Moser aus Moers der RP auf Anfrage sagte, läuft das strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen den Dienstgruppenführer noch. Ob Anklage erhoben wird, ist derzeit also noch offen.

Großes Aufsehen

Der Fall hatte weithin Aufsehen erregt. Die Polizei war Mitte Juni zum Egmondpark gerufen worden, weil ein 29-Jähriger aus Geldern gemeinsam mit einem 45-jährigen Begleiter aus Geldern vermutlich alkoholisiert und voll bekleidet in den See im Egmondpark gelaufen war. Weil sich der 29-Jährige nicht über Wasser halten konnte und unterging, bargen hinzugezogene Taucher der Gelderner Feuerwehr den Mann aus dem trüben Wasser. Er wurde reanimiert und ins Krankenhaus gebracht.

Während des Einsatzes kam es dann zu einem Streit zwischen einem Polizisten und einem Kameramann, der das Geschehen filmen wollte. Das gesamte Vorfall war anschließend auf einem Internet-Videoportal zu sehen — aufgenommen offenbar von der Kamera des Journalisten. Das Video mit dem Titel: "Polizeibeamter drehte im Dienst durch. Kameramann wird geschlagen" zeigt, wie sich ein Polizist dem Kameramann nähert und ihn auffordert, das Filmen einzustellen. Als der Journalist sich weigerte, der Aufforderung nachzukommen, wird er offenbar plötzlich von einem oder mehreren Polizisten zu Boden gerungen.

"Meine Nase blutete"

Im Gespräch mit der RP hatte der Kameramann damals gesagt: "Der Polizist hat mich umgehauen oder umgerungen. Ich fiel zu Boden, und meine Nase blutete." Seine Kamera sei dabei zu Bruch gegangen. Daraufhin wollte er eine Strafanzeige stellen.

Heinz van Baal, Pressesprecher der Kreispolizei Kleve, sagte gestern, dass der Polizist weiter im Dienst sei. Nun würden die Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens abgewartet. Dann werde die Polizei prüfen, ob sie ein Disziplinarverfahren einleitet.

(RP)
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