GELDERLAND „Stallhase“ als bester Freund des Menschen

GELDERLAND · Als kleines Mädchen hatte die Autorin ein Kaninchenpaar zu Hause. Sehr persönliche Erinnerungen an die Kindheitsbegleiter.

 Lara Böckling mit Kaninchen im Stroh.

Lara Böckling mit Kaninchen im Stroh.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Puschelige Ohren, weiches Fell und süße Stupsnasen. Jeder kennt die kleinen Vierbeiner. Gerade die Osterzeit wird gerne mit den flauschigen Tieren in Verbindung gebracht, auch wenn viele oft nur mit dem Schokoladen-Osterhasen in Berührung kommen.

Aber was macht Hase, wenn alle Eier versteckt sind und die Osterzeit schließlich vorbei ist? Als Mitbewohner ziehen die Verwandten von ihm, die Kaninchen, bei vielen von uns zu Hause ein. Mit Erlaubnis meiner Eltern durften zwei der kleinen Vierbeiner auch bei uns einziehen, als ich zehn Jahre alt war. Im Urlaub hatte ich oft kleine Häschen in Dünen am Strand oder in Feldern nahe gelegener Bauernhöfe herum hoppeln sehen. Manch eines ließ sich sogar füttern.

Aber spätestens nach dem Film „Bambi“ war meine Begeisterung für die flauschigen Gesellen nicht mehr zu stoppen. Disney-Hase „Klopfer“, bester Freund von Hirsch Bambi, hat sicher viele Herzen erweichen können.

Angekommen in der Zoohandlung, fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Die schwarze Kaninchendame mit der schneeweißen Nase sollte es sein. Ein männlicher Gefährte durfte natürlich nicht fehlen. Ein hellbraunes Kaninchen mit langen Schlappohren und Knopfaugen wurde augenblicklich akzeptiert.

Die beiden brauchten ihre Zeit, bis sie sich in ihrem großen Außengehege eingelebt hatten. Und vor allen Dingen, bis sie sich aneinander gewöhnten. Sympathie herrschte zu Anfang nicht zwischen den beiden. Kaum zu glauben, dass meine kleine Schwester ein paar Monate später mit Heu als Konfetti um sich warf, um ihre so genannte „Hasenhochzeit“ zu feiern. Am Ende waren die beiden nämlich unzertrennlich.

Viele Stunden unserer Freizeit verbrachten meine Schwester und ich im Garten bei den Kaninchen. Sich brav hinter den Ohren streicheln lassen und dafür noch ein Leckerli abstauben, gehörte zum Alltag unserer treuen Vierbeiner. Im Sommer wurde unter strahlend blauem Himmel im Freigehege gegrast und im Winter bei Schneefall lieber ein Nickerchen im warmen Stroh gehalten. Auch den Umzug in eine andere Stadt hat das Paar sehr gut verkraftet. Aufgeregt wurden die neue Rasenfläche und der Stall erkundet. Natürlich nur das Beste für die Langohren.

Es wird oft gesagt, dass der Hund der beste Freund des Menschen sei. Für mich waren es meine „Stallhasen“. Fast zehn Jahre sind die beiden durch mein Leben gehoppelt.

Das heißt nicht, dass das Osterfest jetzt ins Wasser fällt. Die Osterhasen bemalen trotzdem weiter fleißig Eier und verstecken sie. Am Sonntag wird sich zeigen, wie gut sie ihre Arbeit gemacht haben.

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