Geldern Entscheidung zum Schulneubau vertagt

Geldern · Noch nicht abschließend entschieden ist die Errichtung eines Neubaus auf dem Freigelände zwischen der Realschule An der Fleuth und der Sekundarschule Geldern. Der Stadtrat verschob auf Antrag der FDP-Fraktion und bei zwölf Gegenstimmen die Entscheidung auf die Sitzung nach den Sommerferien.

Zuvor hatte die FDP-Fraktion angekündigt, noch Beratungsbedarf hinsichtlich des finanziellen Hintergrundes der Investition in den Schulbau zu haben. "Wir würden den Finanzbedarf gern noch einmal konkretisieren. Außerdem hätte ein kurzer Aufschub der Entscheidung den Vorteil, dann die genauen Anmeldezahlen beider Schulen für das nächste Schuljahr zu kennen", warb der FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Alberts für die Vertagung. Dagegen sprach sich die SPD-Fraktion aus. "Der Schulausschuss hat doch seine Empfehlung mit großer Mehrheit ausgesprochen. Wir können daher heute auch entscheiden", erklärte SPD-Fraktionschef Hejo Eicker, der zudem auf die ohnehin knappe Zeit für die Umsetzung des Projekts hinwies. Für die Vertagung sprach sich die CDU-Fraktion aus, allerdings aus anderen Gründen. "Wir sehen schon die Heimat beider Schulen an der Fleuth, haben aber ebenfalls noch Beratungsbedarf, was das Heben von Synergien zwischen der Real- und der Sekundarschule betrifft", teilte Dr. Hauke Sieberichs mit. Dabei sei ihre Partei ohnehin davon ausgegangen, dass die endgültige Entscheidung erst nach erneuter Debatte im September fallen sollte, so Sieberichs. Auf eine mögliche Zeitersparnis bei sofortiger Entscheidung wies Bürgermeister Ulrich Janssen hin. Er habe bei nur zwei Gegenstimmen im Schulausschuss keinen Grund gesehen, den Punkt nicht auf die Tagesordnung des Rates zu setzen.

Mit 28 Ja- und zwölf Nein-Stimmen votierte der Rat schließlich für die Vertagung. Damit dürfte der weitere parlamentarische Fahrplan vorsehen, dass sich der Schul- und Sportausschuss voraussichtlich am 16. September noch einmal mit dem Bau befassen wird, der einen bis zu vierzügigen Betrieb in beiden Schulen räumlich sichern soll. Nach bisherigen Berechnungen würde dies eine Investition von rund 7,6 Millionen Euro erforderlich machen. Erlöse aus der Verwertung der Geschwister-Scholl-Hauptschule und der Realschule am Westwall stünden dem gegenüber. Die endgültige Entscheidung in der Sache bliebe dann dem Stadtrat am 24. September vorbehalten.

Freuen durften sich Bürgermeister und Verwaltung über die einstimmige Bestätigung des Gesamtabschlusses für das Jahr 2010. Der schloss mit einem Überschuss von rund 646 000 Euro ab. Dem Bürgermeister wurde ohne Vorbehalt Entlastung erteilt.

(hvs)
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