Serie Wohnbau- und Sanierungsförderung Beim Bauen an das Klima denken

Serie | Kreis Kleve · Eine besondere Förderung ist für alle möglich, die in ein sogenanntes Effizienzhaus investieren. Neben günstigen Krediten mit Tilgungszuschuss sind auch reine Zuschüsse möglich.

 Klimaschutz wird auch beim Bauen immer wichtiger.

Klimaschutz wird auch beim Bauen immer wichtiger.

Foto: dpa-tmn/Hauke-Christian Dittrich

Beim Bauen ist mittlerweile auch der Klimaschutz ein wichtiges Thema. Wer in ein sogenanntes Effizienzhaus investiert, kann eine besondere Förderung in Anspruch nehmen. Da energieeffiziente Gebäude ein wichtiger Teil der Energiewende in Deutschland sind, wird ein Effizienzhaus mit Krediten und Zuschüssen staatlich gefördert. Über die Möglichkeiten in diesem Bereich sprach unsere Redaktion in der fünften und letzten Folge unserer Serie „Wohnbau- und Sanierungsförderung“ mit Angelique Eckholz, Baufinanzierungsberaterin der Volksbank an der Niers in der Geschäftsstelle Winnekendonk.

Für wen kommt dieses Programm in Frage? Für private Bauherren wie für gewerbliche Investoren, sowohl beim Neubau eines Objekts, aber auch beim Erwerb etwa einer Eigentumswohnung oder eines Mehrfamilienhauses. „Auch Gewerbegebäude und Wohnheim können gefördert werden, sogar der Bau eines Krankenhauses, auch wenn ich so eine Anfrage noch nicht auf dem Tisch hatte“, sagt Angelique Eckholz lachend. Wichtig ist, dass es sich um ein Effizienzhaus handelt. Für energiesparende Gebäude gibt es die Effizienzhaus-Stufen als Maßstab. Je kleiner die Kennzahl ist, desto weniger Energie verbraucht die Immobilie und umso höher ist die Förderung. Ein Beispiel: Im Vergleich zum Referenzgebäude des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) benötigt das Effizienzhaus 55 nur 55 Prozent der Primärenergie. Zudem liegt der Wärmeverlust bei nur 70 Prozent des Referenzgebäudes. Der bauliche Wärmeschutz ist somit um 30 Prozent besser.

 Angelique Eckholz von der Volksbank an der Niers. 

Angelique Eckholz von der Volksbank an der Niers. 

Foto: Norbert Prümen

Wie viel Geld kann ich bekommen? Beim Effizienzhaus 55, laut Angelique Eckholz derzeit die häufigste Variante, sind ein Kredit von 120.000 Euro mit 15 Prozent (18.000 Euro) Tilgungszuschuss oder die Beantragung eines Investitionszuschusses von 18.000 Euro möglich. Setzt man beim Effizienzhaus 55 zusätzlich noch auf Erneuerbare-Energien- oder Nachhaltigkeits-Klasse, sind 150.000 Euro mit 17,5 Prozent (26.250 Euro) Tilgungszuschuss oder ein Investitionszuschuss von 26.250 Euro möglich. Beim Effizienzhaus 40 Plus mit Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse gibt es ein Darlehen über 150.000 Euro, mit 37.500 Euro als Tilgungszuschuss oder Investitionszuschuss. „Zum 1. Juli dieses Jahres ist die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft getreten, welche für die Kunden noch attraktiver ist“,
erklärt Angelique Eckholz.

Wie komme ich an die Förderung? Wenn es um den Kredit geht, kümmert sich die Hausbank. Wer den Zuschuss in Anspruch nehmen möchte, muss ihn direkt bei der KfW beantragen.

Worauf muss ich achten? Ganz wichtig: Bevor man einen Kaufvertrag unterschreibt, muss die Förderung stehen. Nachträgliche Förderung ist nicht möglich. Den Förderantrag muss der Energieberater vorbereiten. Einen Energieeffizienz-Experten benötigt man auf jeden Fall, wenn man eine Förderung beantragen möchte. Angelique Eckholz: „Ist ein Antrag eingereicht, kommt die Zusage von der KfW im Regelfall sehr zügig.“

Was spricht für dieses Programm? Da immer mehr Bauherren Wert auf das Thema Energieeffizienz legen, ist die Förderung sehr attraktiv und sollte eingebunden werden. „Investoren können sich freuen, da die Förderung von bis zu 150.000 Euro immer pro Wohneinheit gilt. Somit ist bei einem Mehrfamilienhaus eine hohe Förderung möglich“, sagt Angelique Eckholz. „Und zusätzlich zur Förderung werden auch die Kosten für Baubegleitung und Fachplanung mit 50 Prozent bezuschusst“, hebt die Wohnbau-Expertin einen weiteren Vorteil des Programms hervor.

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