Geldern Eintauchen in die weite Welt der Musik

Geldern · Nach den Sommerferien gibt es neue Angebote der Musikalischen Früherziehung bei der Kreismusikschule. Es geht dabei unter anderem darum, die Stimme zu entdecken, Instrumente zu bauen und soziales Verhalten zu lernen.

 Martina Blauberger spielt mit einigen Kindern aus der Musikalischen Früherziehung an der Kreismusikschule in Geldern auf Orff-Instrumenten.

Martina Blauberger spielt mit einigen Kindern aus der Musikalischen Früherziehung an der Kreismusikschule in Geldern auf Orff-Instrumenten.

Foto: Giepner

Der Herzschlag der Mutter gibt den Rhythmus vor. Und von außerhalb des Bauchs dringen Töne an das Gehör des Embryos. Schon vor der Geburt also taucht ein Kind ein in die Welt der Musik. "Doch wenn zu Hause nicht gesungen wird, ist das alles schnell verschüttet", weiß Anne Giepner, die stellvertretende Leiterin der Kreismusikschule (KMS).

Mit der Musikalischen Früherziehung (MFE) will die Einrichtung bei Kindern "die Freude an Musik wecken, erhalten und fördern, und zwar in allen Aspekten". Sagt Martina Blauberger. Sie ist seit Herbst Dozentin für elementare Musikpädagogik an der KMS und dadurch mit zuständig für die neuen MFE-Angebote, die nach den Sommerferien starten.

Die MFE ist gedacht für Kinder in den letzten zwei Jahren vor der Grundschule, also in der Regel die Vier- bis Fünfjährigen. "Sie können die eigene Stimme entdecken und ausprobieren, Zutrauen in die Stimme bekommen", beschreibt Martina Blauberger einen Lehrinhalt. Dann gehe es darum, mit dem Körper Klänge zu erzeugen, zum Beispiel durch Klatschen und Stampfen. Übungen, die sich später auf das Orff-Instrumentarium übertragen lassen.

Miteinander Musik machen sei auch soziales Lernen, betont die Musikpädagogin. Die Kinder müssten aufeinander hören, warten und geduldig zuhören. Im szenischen Spiel und im Solo präsentieren sie ihre Fähigkeiten. Das Hinführen zum Musikhören ist ein weiterer Unterrichtsinhalt. Es werden Naturklänge wie Regen und Gewitter nachgeahmt, zum Beispiel auf dem Tamburin. "Dann hören die Kinder in einer Sinfonie, wie dafür Pauken und Becken eingesetzt werden", so Anne Giepner. Und was die Kinder hören, können sie zeichnerisch darstellen und so ihre erste "Partitur" erstellen.

Bewegung ist ein weiteres MFE-Element. Es geht um Körperspannung und -entspannung, um kleine Tanzformen. Beim Instrumentenbau erfahren die Kinder, wie Klang entsteht und wie er sich verändert. Etwa, wenn sie Sand oder Reis in Plastikeier füllen.

Und dann geht es natürlich an die "richtigen" Instrumente. Die KMS hat davon jede Menge zu bieten. Ausgiebig können die Kinder sie kennenlernen und beim Unterricht zuschauen.

Nach den Sommerferien beginnen wieder neue MFE-Kurse im gesamten Kreis Kleve. Sie finden in der Kreismusikschule und in vielen Kindergärten statt, zurzeit in Kleve, Geldern, Goch, Haldern, Rees und Kevelaer.

"Neue Kindergärten oder ähnliche Einrichtungen, zum Beispiel Familienbildungsstätten, können gerne auf Anfrage hinzugenommen werden", werben Giepner und Blauberger um weitere Kooperationen. Während die Kinder bei den vorgeschalteten "Musikzwergen" mit ihren Eltern gemeinsam kommen, sind sie bei der MFE nach den Erfahrungen der KMS-Mitarbeiter gerne alleine unterwegs.

Die MFE findet einmal wöchentlich statt. Eine Einheit dauert 60 Minuten. Die Kosten betragen 24 Euro im Monat. Anmeldungen sind ab sofort möglich, und zwar in den KMS-Büros in Geldern, Telefon 02831 992537, und Kleve, Telefon 02821 45103. Dort gibt es auch weitere Informationen.

(RP)
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