Unfall B9 in Kerken „Man rechnet nicht mit einer Ampel“

Kerken · Schon wieder hat es auf der B 9 in Aldekerk gekracht. Die Stelle ist als Unfallschwerpunkt bekannt.

 Am Samstag gab es wieder einen Unfall auf der B 9 in Aldekerk. Der Autofahrer hat eine rote Ampel missachtet, drei Personen wurden verletzt.

Am Samstag gab es wieder einen Unfall auf der B 9 in Aldekerk. Der Autofahrer hat eine rote Ampel missachtet, drei Personen wurden verletzt.

Foto: Guido Schulmann

Es ist eine Ecke, an der es immer wieder kracht: die B 9 in Aldekerk in Höhe des Edeka-Markts. Nun ist es schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres vorgekommen, dass ein Autofahrer die rote Ampel missachtet und so einen schweren Unfall verursacht hat.

Bereits im Mai 2018 war ein 57-jähriger Kerkener mit Tempo 85 über die rote Ampel bei der Edeka-Ausfahrt gerast – das Tempolimit liegt dort bei 70 Stundenkilometern. Der Wagen krachte mit einem BMW zusammen, schoss auf den Gehweg und fuhr eine 75-Jährige an, die mit ihren Hunden spazieren war. Die Frau und einer der Hunde überlebten den Unfall nicht.

Am vergangenen Samstag, also keine zwölf Monate später, ist es an dieser Stelle zu einem ähnlichen Zusammenstoß gekommen. Ein 45-jähriger Mann aus Kleve war laut Polizeiangaben auf der Bundesstraße mit seinem Peugeot in Richtung Krefeld unterwegs. Auch er missachtete die rote Ampel und stieß mit dem Audi eines 73-Jährigen aus Issum zusammen. Der war gerade auf die B 9 eingebogen.

Bei dem Zusammenstoß wurde der 73-Jährige in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Die Feuerwehrleute mussten den Mann aus dem Auto herausschneiden. Der 45-Jährige aus Kleve und sein 39-jähriger Beifahrer wurden ebenfalls mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Auch RP-Leser berichten von riskanten Situationen auf Höhe des Supermarkts. „Man rechnet an dieser Stelle nicht mit einer Ampel“, schreibt ein Leser. „Als die Ampel damals neu war, wäre ich auch fast über Rot gefahren. Seitdem weiß ich es natürlich. Aber für jemanden, der dort erstmals fährt, ist es auf jeden Fall eine kritische Stelle.“

Das ist auch Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking bewusst. „Die zuständige Behörde Straßen.NRW hat die Stelle bereits als Unfallhäufungsschwerpunkt erkannt“, sagt Möcking. „Darum wurden nach dem tödlichen Unfall zusätzliche Hinweis- und Warnschilder aufgestellt.“ Aus Geldern kommend, werde nun 250 Meter vorher auf die Ampel und die Gefahr von Auffahrunfällen hingewiesen.

Auch der Verkehrsdirektion der Polizei in Kleve ist die Unfallstelle bekannt. „Der Status ist: in Bearbeitung“, sagt Polizeisprecher Michael Ermers. „Das heißt, die Unfallkommission hat sich bereits vor Ort getroffen.“ Die Unfallkommission soll Ursache und Hergang von Unfällen analysieren und Maßnahmen treffen, die Unfälle verhindern. Beteiligt sind der Kreis Kleve, die Polizei, die Städte und Gemeinden und die Straßenbaulastträger. In der nächsten Sitzung der Kommission soll auch die Ampel in Kerken Thema sein.

Dass die Stelle gefährlich sei, war schon während des Edeka-Baus vor etwa 15 Jahren klar, sagt Dirk Möcking. Darum habe es auch die Auflage gegeben, keine einfache Ausfahrt zu bauen, sondern eine Ampel. „Die Stelle erfordert besondere Aufmerksamkeit“, sagt Kerkens Bürgermeister. „Allerdings kennen die meisten Autofahrer die Strecke auch.“ Darum sei jeder Autofahrer dazu angehalten, sich auch an die Regeln zu halten.

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