Issum Eine Schule vor riesigen Problemen

Issum · Was geschieht kurz- und langfristig mit der Käthe-Kollwitz-Hauptschule in Sevelen? Issums Schulamtsleiter Johannes Elbers überlegt, wie Schüler zu einem vernünftigen Abschluss kommen können. 2019 ist spätestens Schluss.

 Die Käthe-Kollwitz-Schule in Sevelen gibt es demnächst nicht mehr.

Die Käthe-Kollwitz-Schule in Sevelen gibt es demnächst nicht mehr.

Foto: Gerhard Seybert

Das erschreckende Ergebnis, dass kein Elternteil in Issum sein Kind für die Käthe-Kollwitz-Hauptschule in Sevelen angemeldet hat, wird schwerwiegende Folgen haben (die RP berichtete). So werden kurz- und langfristig Auswirkungen auf die Schule in der Issumer Ortschaft zu spüren sein.

Johannes Elbers, Schulamtsleiter im Issumer Rathaus, reagierte gestern erschrocken über die Anmeldezahlen. "Die Eltern reagieren derzeit sehr sensibel, wenn es um die Anmeldung ihrer Kinder für eine bestimmte Schule geht", erklärt der Amtsleiter. "Sie möchten es ihren Sprösslingen nicht zumuten, nach einer erfolgten Anmeldung eine Absage zu erhalten, weil die notwendigen Zahlen nicht zustande gekommen sind."

Elbers macht sich jedoch jetzt erst einmal kurzfristig Gedanken um die Schüler, die noch einen Abschluss in der Sevelener Schule anstreben. "Wir müssen dafür sorgen, dass ihre Schulzeit vernünftig zu Ende geführt wird", blickt der Verwaltungsmitarbeiter in die nähere Zukunft. Derzeit gebe es noch eine Klasse 5. Ab dem Schuljahr 2014/2015 dann definitiv nicht mehr. Doch dann müssten die Klassen 6 bis 10 vernünftig zu den jeweiligen Abschlüssen geführt werden. Der Fachbegriff lautet dann, dass die Schüler "ausgeschult" werden.

In dieser Situation befänden sich auch die Schüler in der Geschwister-Scholl-Schule in Geldern und der Kardinal-von-Galen-Schule in Aldekerk. Die Schule in der Kerkener Ortschaft befände sich jedoch in einer Sonderstellung, da dort eine Zweigstelle des Robert-Jungk-Gesamtschule Krefeld-Hüls eingerichtet wird.

In den nächsten Jahren wird in der auslaufenden Hauptschule die Situation eintreten, dass für immer weniger Schüler immer weniger Lehrer zur Verfügung stehen. Dann, so prognostiziert Elbers, könne eine vernünftige, notwendige Differenzierung nicht mehr gewährleistet werden. Dann müsse nach anderen Möglichkeiten gesucht werden. Eine sei beispielsweise, Schüler aus Issum, Geldern und Kerken am Standort Sevelen zu einem Schulabschluss zu führen. Doch dann müsste wiederum nach vernünftigen und für die Schüler zumutbaren Transportmöglichkeiten gesucht werden. Über die Zeit nach 2019, wenn es in Sevelen definitiv keine Hauptschüler mehr geben wird, darüber wollte und konnte sich Johannes Elbers zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gedanken machen. Jetzt müssten erst einmal die kurzfristigen Probleme gelöst werden.

Auch der Issumer CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Helmut Jaschke zeigte sich von dem Anmeldeergebnis nicht sonderlich überrascht. Neben den bereits vom Schulamtsleiter angeregten ersten Überlegungen werde die CDU-Fraktion in der zweiten Hälfte des Jahres einen Antrag einbringen, um die Nutzung des heutigen Schulgebäudes auch längerfristig sichern zu können. Der Christdemokrat denkt dabei unter anderem an eine Schule in ganz anderer Form, zum Beispiel für Wirtschaft.

Sein Amtskollege Jochen Lischewski (SPD) schlägt in diesem Zusammenhang interfraktionelle Gespräche vor. "Wir müssen in der Politik gemeinsam mit der Verwaltung nach Ideen und Möglichkeiten suchen, was wir in Zukunft aus der Schule in Sevelen machen können", ist der Sozialdemokrat überzeugt.

In das gemeinsame Horn stößt auch FDP-Fraktionschef Bernd Kuse. "Alleingänge bringen derzeit nichts", ist der Liberale überzeugt. Der Schulstandort Sevelen sollte irgendwie erhalten bleiben. Doch das ginge nur im Zusammenwirken aller Parteien.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort