Kerken Ein neues Rad-Konzept

Kerken · Die Gemeinden Kerken und Rheurdt arbeiten intensiv daran, mit neuen Angeboten an einer gemeinsamen Radroute Touristen für längere Zeit in der Region zu halten. Das soll die heimische Wirtschaft stärken.

 Radeln durch die wunderschöne Landschaft am Niederrhein: Was für die einen ein Freizeitvergnügen ist, ist für die anderen ein wichtiges Geschäft.

Radeln durch die wunderschöne Landschaft am Niederrhein: Was für die einen ein Freizeitvergnügen ist, ist für die anderen ein wichtiges Geschäft.

Foto: NiederrheinRad

Die Kommunen benötigen dringend Geld. Nicht anders sieht es in Kerken und Rheurdt aus. In beiden Räten und Rathäusern machen sich die Verantwortlichen Gedanken über eine neue Einnahmequelle: Die Radtouristen sollen länger verweilen, um in den niederrheinischen Gemeinden ihr Geld auszugeben. Ein Projekt, dass beide Kommunen jetzt gemeinsam angehen wollen.

In der Gemeinde Kerken wird derzeit intensiv über die Stelle eines Wirtschaftsförderers nachgedacht. Das Thema steht auch am morgigen Mittwoch ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Michael-Buyx-Hauses auf der Tagesordnung. Im Hauptausschuss hatten sich die BVK als Antragstellerin sowie SPD und FDP noch knapp gegen die CDU durchgesetzt, über eine solche Stelle wenigstens während der kommenden Haushaltsberatung zu diskutieren. Die CDU vertritt die Auffassung, dass dafür kein Geld zu Verfügung stünde (die RP berichtete). Erste Schritte in Sachen Wirtschaftsförderung sind jedoch in Kerken schon ohne Stellenausschreibung unternommen worden.

"Während eines Workshops, an dem alle Ratsfraktionen beteiligt waren, haben wir als eine Maßnahme zur Wirtschaftsförderung dem Radtourismus eine sehr hohe Priorität eingeräumt", erklärt in diesem Zusammenhang Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking. "Und alleine an diesem Beispiel ist zu erkennen, wie schwierig solche Pläne zu verwirklichen sind, wenn nicht ausreichend geschultes Personal zu Verfügung steht", fügt sein Amtskollege aus Rheurdt, Klaus Kleinenkuhnen, hinzu.

Die beiden Verwaltungschefs erklären deshalb ihre Vorhaben gemeinsam, weil sie erkannt haben, dass eine Zusammenarbeit in diesem Bereich sehr effektiv sein kann. "Es wird aber deutlich, dass wir hier mit sehr kleinen Schritten vorgehen müssen, um ein attraktives Konzept zu erstellen", meint der Rheurdter Verwaltungschef. "Deshalb überlegen wir auch langfristig, andere Gemeinde wie Wachtendonk oder Issum, die dazu gut passen würden, mit ins Boot zu holen", blickt Möcking weiter voraus.

Zu den ersten Schritten zählen die beiden Bürgermeister unter anderem das Ermitteln der richtigen Ziele. Dazu könnten attraktive Gebäude aber auch schöne Landstriche oder Seen gehören. Es müssen in Zukunft auch entsprechende und ausreichende Unterkünfte sowie Restaurants für die Radler gefunden werden, um sie länger vor Ort zu halten. Kulturelle Standorte müssen eingebunden werden.

Zum Konzept gehören außerdem die Maßnahmen: Ortskerne einbinden, Qualitätsstandards festlegen, Finanzen und andere eigenen Ressourcen ermitteln. Darüber hinaus sollen Gespräche mit der Kreis-Wirtschaftsförderung geführt werden.

(RP/rl)
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