Kommentar Ein Befreiungsschlag

Eine Partei muss ihren Kandidaten stützen, werden Kritiker sagen. Wie kann man Ende Januar den Häuptling aufs Schild heben und ihn im März herunterstoßen? Doch das lässt außer Acht: Der Kandidat muss zur Partei passen; die Partei muss sich nicht dem Kandidaten anpassen. Und dieses Verhältnis hat bei Ulrich Janssen nachhaltig nicht mehr gestimmt.

Zunehmend mussten sich CDU-Vertreter in der Öffentlichkeit verbiegen, um ihm treu zu bleiben. Im Stadtrat und in Gesprächen mit Bürgern. Das schadete der Glaubwürdigkeit des ganzen Stadtverbandes.

Die engagierten Kräfte der Lokalpolitik haben es nicht verdient, so einen Spagat betreiben zu müssen. Und wenn sich auch der eine oder andere aus parteitaktischen Gründen dazu verpflichtet fühlen mag: Moralisch verpflichtet ist dazu niemand. Die Entscheidung gegen Janssen ist - vorbehaltlich der Zustimmung der Basis - für die Gelderner CDU ein Befreiungsschlag.

SINA ZEHRFELD

(RP)
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