Modellbauteam Rhein-Maas Leidenschaft und Detailverliebtheit

Aldekerk · Die Geldernsche Kreisbahn wird vom Modellbauteam Rhein-Maas nachgebaut. Die Bahnhöfe Straelen, Kevelaer und Kempen stehen bereits. Ed Hendrickx berichtet über seine Faszination für den Modellandschaftsbau.

  Ed Hendrickx vom Modellbauteam Rhein-Maas mit einer Diesellok V200, die Leo Virnich gehört.

 Ed Hendrickx vom Modellbauteam Rhein-Maas mit einer Diesellok V200, die Leo Virnich gehört.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Alleine in Aldekerk soll so manche Modellbaueisenbahn in den Kellern der Dorfbewohner schlummern. Ein Heizungsinstallateur kenne rund 30 bis 40 Haushalte in denen verstaubte Miniatur-Loks und Modellbaulandschaften auf ihre Renaissance warten, heißt es. Doch auch im Jahr 2020 gibt es noch zahlreiche Liebhaber, die sich der Modelleisenbahn verschrieben haben. So auch der Straelener Ed Hendrickx vom Modellbauteam Rhein-Maas. „Der ist ein Perfektionist“, sprach Jürgen Kamphausen über seinen Hobbykollegen.

In einem Gespräch mit dem 64-jährigen Straelener wurde schnell klar, was Kamphausen mit seinem Satz meinte. „Auf meiner Anlage muss mein Haus auch drauf stehen“, erzählte Hendrickx. Da es dieses nicht zu kaufen gibt, wird der leidenschaftliche Modell-Landschaftsbauer bald zahlreiche Stunden in den Nachbau seines Wohn-Hauses investieren.

 Die Welt im Kleinen: Das winterliche Diorama von Ed Hendrickx ist ein echter Hingucker.

Die Welt im Kleinen: Das winterliche Diorama von Ed Hendrickx ist ein echter Hingucker.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Derzeit arbeitet Hendrickx seit Oktober noch jeden Freitag zwei, drei Stunden an dem Auwel-Holter Koy-Haus, das er penibel und detailgetreu nachbaut. Bei einer Ausstellung im Juni soll das Miniatur-Haus erstmals auch für Modellbaufans zur Schau gestellt werden, informierte der Straelener. Zig Fotos vom Gebäude, aus allen Blickwinkeln, hat der 64-Jährige als Vorlage, an denen er sich beim Nachbau orientieren kann. „Beim Ed muss jeder Ziegelstein und jede Fensterlade genau sitzen“, weiß Modelleisenbahner und Freund von Hendrickx Andreas Vallen.

Schon in seiner Kindheit als „kleiner Steppke“, so Hendrickx, entwickelte er seine Leidenschaft für Modelleisenbahnen. „Die Nachbarn hatten eine „Fleischmann“-Eisenbahn. Da durfte ich dann mal gucken gehen, aber mit den Händen hinter dem Rücken versteht sich“, erinnerte sich der Modelllandschaftsbauer zurück. Bloß nichts von der teuren und hochwertigen Modelleisenbahn anfassen, lautete damals als Jungspund die Devise. Kurz darauf habe sein Vater für ihn und seinen Bruder eine Modelleisenbahnplatte von 90 Mal 180 Zentimetern gebaut. Ein paar Häuschen, einen Tunnel und zwei Märklin-Gleise seien drauf verbaut gewesen. „Damit war die Infizierung da. Das hat mich dann nie wieder losgelassen“, berichtet Hendrickx. Nach seiner Zeit bei der Bundeswehr ging es dann mit dem Modelllandschaftsbau richtig los. Ab September ist er im Vorruhestand und hat dann Zeit, sich um die Heimanlage zu kümmern. In einem 15 Quadratmeter großen Raum will sich der Perfektionist austoben und eine „Rundumanlage“ errichten. Die ersten Vorbereitungen hierfür laufen bereits, heißt es.

Bereits seit 2001 werkeln Hendrickx und seine Kollegen vom Modellbauteam Rhein-Maas in einem zur Verfügung gestellten Raum der Auwel-Holter Grundschule an ihrem Großprojekt, dem originalgetreuen Nachbau der Geldernschen Kreisbahn.

Auf einer Länge von zwölf Metern wurden bereits die drei großen Bahnhöfe in Kevelaer, Straelen und Kempen modelliert. „Fertig wird eine Modelleisenbahn nie“, meint Vereinskollege Christof Holland. Hendrickx: „Wenn man sich ein Ziel setzt, das man erreichen will, dann kann man fertig werden. Aber Arbeiten und Verfeinerungen gibt es immer.“ Aktuell arbeitet Hendrickx mit seinen Vereinsfreunden an der damaligen Haltestelle in Auwel-Holt der Geldernschen Kreisbahn, inklusive der alten abgebrannten Schule und dem Koy-Haus, in das der Modellandschaftsbauer schon viel Zeit und Energie gesteckt hat.

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