Konzert in Geldern Mandolinen-Blues elektrisiert Geldern

Geldern · Mit „Muddy What?“ und „Black Cat Biscuit“ halfen gleich zwei Bands dem Culturkreis Gelderland beim Neustart nach der Corona-Zwangspause. Das Publikum feierte die Musiker. Und es beachtete die Corona-Regeln.

 Die Band „Muddy What?“ im „Gasoline Blues Club“ in Geldern (v. l.): Ina Spang, Michael Lang und Fabian Spang. Das Trio aus München wurde von den Zuhörern bejubelt.

Die Band „Muddy What?“ im „Gasoline Blues Club“ in Geldern (v. l.): Ina Spang, Michael Lang und Fabian Spang. Das Trio aus München wurde von den Zuhörern bejubelt.

Foto: Michael Klatt

Willi Teloo zog unmittelbar danach ein positives Fazit. „Wir waren sehr erfreut über die disziplinierten Besucher, die ausnahmslos die benötigten Codes oder Impfbücher bereithielten und Verständnis für die veränderten Einlassbedingungen hatten“, sagte der Vorsitzende des Culturkreises Gelderland über den Samstagabend im „Gasoline Blues Club“. Mit einem Doppelkonzert hatte der Verein nach der Corona-Pause den Neustart gewagt. Mit Erfolg. Denn, so Teloo, mit dem Programm habe man einen Volltreffer gelandet. Die Bands „Muddy What?“ und „Black Cat Biscuit“ wurden im Souterrain des Freizeit-Centers Jansen gefeiert.

Zweimal musste das Konzert wegen Corona bereits verschoben werden. Beim dritten Anlauf endlich klappte es. Mit 150 Gästen war der Saal unter den geltenden Hygiene- und Sicherheitsvorschriften ausverkauft. Die Vorfreude war groß. Und sie wurde nicht enttäuscht.

Das lag nicht zuletzt an einer selten zu hörenden Klangkombination: Gitarre, Mandoline, Schlagzeug. Das ist die Grundkonstellation von „Muddy What?“. Das Trio aus München eröffnete den Abend mit vorwiegend eigenen Stücken. Seit 2006 spielen die Geschwister Fabian Spang (Gitarre, Gesang), Ina Spang (Mandoline, Gitarre) sowie Schlagzeuger Michael Lang zusammen. Mit seinem ganz eigenen Mix aus Blues, Funk und Balladen gewann die Band die German Blues Challenge 2021.

Was nichts daran änderte, dass die Musik wegen der Corona-Pandemie von Oktober 2020 bis Juni 2021 in den Hintergrund rücken musste. „Für diese Zeit gingen wir wieder in unsere Nebenjobs“, berichtete Ina Spang nach ihrem Gig in Geldern. Der Drummer ist von Hause aus Architekt, die Geschwister Spang waren Filmstudenten.

Doch seit Juni ist „Muddy What?“ wieder unterwegs und konnte Konzerte nachholen. Wie das in Geldern. Von Anfang an war das Publikum elektrisiert von dem besonderen Sound. Da war zum einen die Coolness von Sänger und Gitarrist Fabian Spang, da war der unbeirrbare und bei seinem Solo zu höchster Virtuosität auflaufende Taktgeber Michael Lang. Im Mittelpunkt aber stand eindeutig Ina Spang. Leidenschaftlich zelebrierte sie das Spiel auf der Mandoline, besonders in den gefühlvollen Balladen wie „Shine a light“, das als Zugabe zu hören war. Großartig war die Linkshänderin auch an der Gitarre. Hier vor allem bei „Spider legs“. Mit Flanger- und Chorus-Effekten sowie ausgesprochen gefühlvollen Soli wühlte die Musikerin sich förmlich in das Stück hinein. Das Gelderner Publikum feierte das Trio lautstark.

Nach kurzer Pause wurde es voller auf der Bühne. Denn „Black Cat Biscuit“ sind ein Quintett. Die fünf Männer aus Belgien führten den Abend mit einem anderen Stil, aber ebenso niveauvoll weiter. Bei ihnen dominierte die eher traditionelle Blues-Richtung, angereichert mit Rockanklängen und einem kurzen Ausflug zum Country and Western. Sänger und Gitarrist Bart Arnauts überzeuge mit sonorer Stimme, Gitarrist Raffe Claes und „Mr. Mark“ Sepanski mit der Blues-Harp lieferten sich Solo-Duelle, Schlagzeuger Jeff Gijbels trieb die Band an. Und Patrick „P. Daddy“ Inderstege beherrschte Kontra- und E-Bass gleichermaßen souverän. Auch diese Formation. durfte ohne Zugabe den Saal nicht verlassen.

„Mit dem Programm haben wir einen Volltreffer gelandet“, lautete Teloos Urteil. Für die Auswahl habe der Culturkeis Gelderland sehr viel Lob bekommen. Vom Verein aus könnte es mit den Konzerten im „Gasoline Blues Club“ weitergehen. Doch „wir müssen jetzt nochmals Kontakt mit den zuständigen Behörden aufnehmen, damit wir mit mehr Besuchern planen können“, so Teloo. Denn bei 150 Besuchern schreibe der Verein rote Zahlen. Laut Teloo hat man das jetzt zweimal bewusst gemacht, um die Absprachen mit den Künstlern umzusetzen und um zu probieren, „ob wir organisatorisch und personell dazu in der Lage sind, Konzerte unter diesen Bedingungen zu veranstalten“. Das habe geklappt.

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