Issum Diebels live mit positiver 100-Tage-Bilanz

Issum · Die Wochenenden und der Sonntagsbrunch brummen. Während der Woche herrscht aber öfter noch Leere. Betreiberin Annett Kötting und Betriebsleiter Sascha Malzkorn sind aber zufrieden. Doch am Konzept wird weiter gefeilt.

Heute vor 100 Tagen feierte das Diebels live in Issum Wiedereröffnung. Ein fast siebenstelliger Betrag, hauptsächlich von Konzernmutter InBev, aber auch von Betreiberin Annett Kötting mitfinanziert, floss in die Renovierung. Nach einem hohen Erwartungsdruck der Gäste im Vorfeld sowie einigen typischen Kinderkrankheiten schleifen sich mittlerweile die Abläufe mehr und mehr ein. Die RP zieht zusammen mit Annett Kötting und Betriebsleiter Sascha Malzkorn eine Anfangsbilanz — gestaffelt nach verschiedenen Themen.

Gästezahl: Bis zu 670 Personen feiern an Samstagen gleichzeitig. "Im Durchlauf haben wir an unserem stärksten Tag sogar mehr als 1000 Gäste", erklärt Kötting. Überhaupt ist das Wochenende derzeit das Pfund, mit dem das Diebels live wuchern kann. "Auch der Brunch am Sonntag läuft sehr gut", weiß Sascha Malzkorn. Gegen die teilweise gähnende Leere an einigen Wochentagen sollen schon bald Brauereibesichtigungen und Zapfdiplome helfen. Auch weitere Veranstaltungen seien denkbar, die zum Brauhaus-Charakter passen. So ist im Umfeld beispielsweise von speziellen Bierverkostungen die Rede, bei der geschulte Bier-Sommeliers zum Einsatz kommen.

Küche: Nach teilweise harscher Kritik direkt zu Beginn, immer wieder aber auch mit Lob gepaart, hat sich das Team mittlerweile eingearbeitet. Die Gerichte sind deftig, teilweise mediterran und nicht zu teuer. Manche Portion mussten allerdings etwas "vergrößert" werden, um den Geschmack zu treffen.

Bezahl-System: Die Besucher haben sich an die Plastikkarten gewöhnt. Zähneknirschend. Denn beliebt sind sie nach wie vor nicht. Grund: Wenn die Bedienung Getränke oder Gerichte am Tisch in den Hand-PC einbongt, ist oft nicht zu sehen, ob die Eingabe richtig ist. Doch eine Umrüstung des Systems scheint viel zu teuer. Annett Kötting bittet um Verständnis und rät: "Gäste können sich aber jederzeit an einer der drei Kassen den Zwischenstand anzeigen lassen."

Raucher-Lösung: Bisher qualmen die Gäste auf der Terrasse vor dem Diebels live. Derzeit entsteht aber hinter dem Gastro-Tempel, auf dem Brauerei-Hof, ein neuer abgegrenzter Bereich. Dort kann künftig geraucht werden, damit die Anwohner durch die nächtlichen Gespräche nicht so stark gestört werden.

Lärmbelästigung: Laut einer Politiker-Anfrage im Issumer Rat lagen Mitte Dezember mehrere Beschwerden wegen Ruhestörung vor — und zwar immer von derselben Person. Das erklärte Ordnungsamtsleiterin Susanne Hackstein. Man sei aber in guten Gesprächen. Das bestätigt auch Annett Kötting. Neben der "Umquartierung" der Raucher werde die Musik laut Malzkorn an den Wochenende auch etwas eher abgestellt, anstatt bis zur letzten Minute Vollgas zu geben. Auch damit möchte man den Anwohnern entgegen kommen. Musik: Bisher fällt das Diebels live am Wochenende als Party-Tempel für 18- bis 45-Jährige auf. Was auch am Schlager-Pop liegt. Die Bandbreite der DJs ist allerdings weiter gestreut. Und auch andere Klänge könnten bald ab und an mal dort eine Chance haben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort