Unterstützung in der Corona-Krise Brauerei Diebels spendet Desinfektionsmittel

Issum · Einige Fahrzeuge des Altbierspezialisten sind im Kampf gegen das Coronavirus mit einer besonderen Ladung unterwegs. Der Absatz von Fassbier dagegen ist derzeit komplett eingebrochen.

 In großen Kanistern wird das Desinfektionsmittel von der Diebels-Brauerei bei der Herrlichkeitsapotheke in Issum angeliefert.

In großen Kanistern wird das Desinfektionsmittel von der Diebels-Brauerei bei der Herrlichkeitsapotheke in Issum angeliefert.

Foto: Diebels/Wegmann

Das Fahrzeug mit dem Diebels-Logo, das vor der Issumer Apotheke zur Herrlichkeit hält, hat keinen Gerstensaft geladen, sondern Desinfektionsmittel. Das ist in Zeiten, in denen die Verbreitung des Coronavirus eingedämmt werden soll, gefragt wie nie. Eingesetzt wird das Mittel zur Flächeninfektion, etwa in Arztpraxen aber auch beim Berufskolleg der Liebfrauenschule Geldern. Die Brauerei spendet das Produkt. Im Normalfall wird es für die Desinfektion der Abfüllanlagen verwendet. Weil die Anlagen in der aktuellen Situation nicht voll ausgelastet sind, kann die Issumer Brauerei jede Woche 500 Liter des Desinfektionsmittels zur Verfügung stellen. In der Apotheke wird das Desinfektionsmittel, das in großen Kanistern ankommt, geprüft und etikettiert. Seit Montag profitieren von der Spende auch die Leute aus dem Einzelhandel, erklärt Apothekeninhaberin Stefanie Basmer. Denn seitdem die Geschäfte wieder öffnen dürfen, müssen auch sie in der aktuellen Situation besondere Hygienevorschriften beachten. „Diebels unterstützt unsere Kommune, das ist eine tolle Sache“, lobt Issums Bürgermeister Clemens Brüx. Aber auch nur so, indem man sich solidarisch zeigt und gegenseitig unterstützt, komme man durch die Krise.

Wie anderen Brauereien bekommt auch Diebels die Krise zu spüren, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Thomas Engelsiepen. Die Absatzzahlen sinken. Wegen fehlender Veranstaltungen und der geschlossenen Gastronomie laufe der Fassbieranteil gegen Null.

Beim Flaschenbier dagegen habe das gute Wetter der Brauerei in die Karten gespielt. „Trotz alledem trinken die Leute noch Bier“, sagt Thomas Engelsiepen zuversichtlich. Aktuell wird in den Abteilungen im Wechsel Kurzarbeit gefahren.

Konkrete Zahlen, wie die Produktion sich durch die Corona-Krise verändert hat, konnte Engelsiepen nicht nennen. Auf die Brauerei selbst bezogen, mache man sich aber wenig Sorgen. „Wir gehören zu einem großen Konzern“, erinnert der Betriebsratsvorsitzende daran, das dahinter der Bierkonzern Anheuser-Busch InBev Deutschland steht.

Immer wieder gab es Gerüchte über einen möglichen Verkauf. Davon sei nicht mehr die Rede, sagt Engelsiepen. Im Gegenteil. „Man merkt, das ein bisschen mehr für die Marke Diebels getan wird.“ Wie alle anderen in der Branche hofft er, dass die Gastronomie bald wieder öffnen darf. Und dann mit frischem Diebels.

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