Mobilität Kritik an Standorten für E-Säulen in Geldern

Geldern · Ob denn zentrale Stellen für E-Autos vorgehalten werden müssen, will ein Bürger wissen. Stadt und Stadtwerke wollen E-Mobilität fördern.

 Eine der neuen E-Ladesäulen am kleinen Markt in Geldern.

Eine der neuen E-Ladesäulen am kleinen Markt in Geldern.

Foto: Klatt

Ziemlich frisch sind die weißen Markierungen. Sie zeigen eine Pkw-Silhouette mit einem Netzstecker. Zwei Flächen hintereinander sind am kleinen Markt in Geldern so gekennzeichnet. An ihrer Nahtstelle steht eine Elektro-Ladesäule.

Solche Parkplätze für E-Autos an exponiertem und zentralem Ort stoßen nicht auf jedermanns Gegenliebe. „Warum werden diese Parkplätze an den besten Stellen in Geldern ausgewiesen?“, fragt zum Beispiel Willy Oemmelen aus Pont. Die vorderen Plätze, so meint er, sollten für Kurzparker frei gehalten werden. Die E-Stationen könne man auch etwas weiter entfernt einrichten.

Roger Bruns, dem Pressesprecher der Stadtwerke Geldern, ist diese Kritik neu. Für den Energieversorger geht der Zug genau in die andere Richtung. Die Stadtwerke haben der schon seit einigen Jahren bestehenden öffentlichen Ladesäule im Südwall-Parkhaus 2018 viele weitere folgen lassen (siehe Info-Box) und das Netz flächendeckend ausgebaut. Dafür hat das Unternehmen laut Bruns ein Zuschussprogramm des Bundes genutzt. Man fördere „das Tanken an öffentlichen Ladesäulen bis Ende 2019 durch die kostenlose Tankmöglichkeit“ an den aufgeführten Ladesäulen, werben die Stadtwerke auf ihrer Homepage. „Zur Ladesäule in Ihrer Nähe fahren, Stecker rein, und der Ladevorgang beginnt.“

Wer, wenn nicht die Stadtwerke, sei prädestiniert, die Mobilität in Geldern zu elektrisieren, fragt Bruns rhetorisch. Ein gut ausgebautes Netz an Ladepunkten und der Kauf von E-Autos bedingten sich gegenseitig. Und die Rückmeldungen von Autofahrern seien bisher ausschließlich positiv gewesen. Das gilt laut Bruns besonders für die Ladestation bei Stoffmehl. Dort kann auch Gleichstrom genutzt werden, was den Ladevorgang erheblich verkürzt. Je nach Modell ist die Batterie in deutlich unter einer Stunde wieder voll.

Was die Parkplätze in Gelderns Innenstadt angeht, hält Bruns sie für ausreichend. Er verweist unter anderem auf das Parkhaus am Südwall, wo die erste Stunde kostenlos ist. „Und E-Ladesäulen sind immer an prominenter Stelle“, verweist er auf die Praxis auch in anderen Städten.

Oemmelens Frage, ob auch Benzin- und Diesel-Fahrzeuge auf den E-Parkplätzen abgestellt werden dürfen, lässt sich eindeutig beantworten. „Falls diese Flächen gesondert ausgeschildert sind, sind sie nur für E-Autos und damit für andere Fahrzeuge tabu“, heißt es von Corinna Saccaro aus der Pressestelle der Kreispolizei. Die Bodenmarkierung alleine reicht nicht. Für die zwölf öffentlichen E-Auto-Parkplätze hat die Stadt die entsprechenden Verkehrszeichen bestellt. „Wir warten wöchentlich auf die Lieferung“, so Stadt-Pressesprecher Herbert van Stephoudt. E-Mobile dürfen dann bald an der Deutschen Bank, am Kleinen Markt und an der Stadtverwaltung mit Parkscheibe zwei Stunden parken, am Bahnhof ohne Parkscheibe. Es seien bewusst attraktive Standorte gewählt worden, um zur Förderung der E-Mobilität beizutragen. Ob weitere Parkplätze für E-Autos ausgewiesen werden, wartet die Stadt ab. Van Stephoudt: „Wir beobachten, wie das angenommen wird.“

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