Arbeiten an Gesamt- und Realschule im Zeitplan Die Schulstadt Geldern setzt auf Erneuerung

Geldern · Neue Standorte für die Gesamt- und die Realschule. Die verantwortliche Gelderner Baugesellschaft liegt jeweils voll im Zeitplan. Im Zuge der Modernisierung wird auch auf den Faktor „Digitales Lernen“ geachtet.

 Projektleiter Felix van Huet erklärt Gesamtschul-Leiterin Tanja Rathmer-Naundorf und Thomas Mutz, Geschäftsführer der Gelderner Baugesellschaft, den Fortschritt der Arbeiten.

Projektleiter Felix van Huet erklärt Gesamtschul-Leiterin Tanja Rathmer-Naundorf und Thomas Mutz, Geschäftsführer der Gelderner Baugesellschaft, den Fortschritt der Arbeiten.

Foto: Stadt Geldern

Von wegen Corona-Zwangspause. Die Schulstadt Geldern geht in die Offensive. Die Realschule an der Fleuth konnte noch vor den Sommerferien mit dem Umzug ins Schulgebäude am Westwall starten. Am Standort in der Innenstadt läuft der Unterricht so lange, bis der Neubau am Gelände der alten Geschwister-Scholl-Schule fertig ist. In das bisherige Realschul-Gebäude an der Königsberger Straße ist wiederum in der Zwischenzeit die Gesamtschule vollständig eingezogen. Auf dem dortigen Areal entstehen noch zwei Erweiterungsbauten. Mit den Arbeiten liegt die Gelderner Baugesellschaft voll im Zeitplan. Der Stand der Dinge in Sachen Modernisierung der Schul-Landschaft:

Gesamtschule – Technikraum Im ehemaligen Realschul-Gebäude an der Königsberger Straße wurde der Technikraum komplett modernisiert. Verantwortlich für das groß angelegte Bauprojekt ist Felix van Huet. Der Koordinator der Gelderner Baugesellschaft ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Der Umbau des Technikraums hat insgesamt nur knapp drei Wochen gedauert. Er entspricht jetzt wieder modernsten pädagogischen Anforderungen.“ Wände wurden ausgetauscht (statt Korkplatten nun Trockenbauwände), die Akustik im Raum wurde durch den Einbau von Deckensegeln verbessert, der Nassbereich wurde mit einer neuen Vorsatzschale und Waschbecken sowie einer kontaktlosen Armatur neugestaltet. Auch der Fußboden wurde ausgetauscht. „Zusätzlich wurde der Technikraum mit neuen Fachmöbeln ausgestattet, also Maschinen, Tischen und weiterem Inventar“, erklärt van Huet.

Auch der Werkraum nebenan wurde modernisiert. Neue Großgeräte wie Kreis- und Bandsäge sowie eine neue Absauganlage gehören ebenfalls dazu. Circa 15.000 Euro haben die Arbeiten für den Umbau gekostet, mit der neuen Ausstattung liegen die Kosten bei knapp 50.000 Euro.

 Realschulleiter Wilfried Schönherr (l.) und Architekt Jan Butzheinen-Denkewitz – hier an der ehemaligen Geschwister-Scholl-Schule – arbeiten eng zusammen.

Realschulleiter Wilfried Schönherr (l.) und Architekt Jan Butzheinen-Denkewitz – hier an der ehemaligen Geschwister-Scholl-Schule – arbeiten eng zusammen.

Foto: Stadt Geldern

Modernisierungen Die sechswöchige Schulpause wird von der Baugesellschaft genutzt, um im Westflügel des alten Realschul-Gebäudes weiterzuarbeiten. „Auch dieser Teil des Gebäudes soll an das pädagogische Konzept der Schule angepasst werden“, sagt van Huet. Das heißt unter anderem: Die alten Korkwände kommen raus. Zwischen den Unterrichtsräumen werden Glasscheiben eingesetzt, um eine Sichtbeziehung zwischen den Klassenräumen ermöglichen zu können. Der Schul-Verwaltungstrakt wird modernisiert, auch gibt’s überall WLAN. Im Herbst sind die Kunsträume an der Reihe. Projektleiter van Huet: „Aus dem großen Realschul-Lehrerzimmer soll ein neuer Kunstraum werden, nur ein kleiner Teil bleibt als sogenannter Teamraum bestehen.“

Die Neubauten „Bislang liegen wir komplett im Zeitplan. Zum Glück sind wir von der Corona-Krise verschont geblieben“, zeigt sich van Huet erleichtert. Die Erd- und Tiefbauarbeiten sind bereits abgeschlossen. Beim Heizsystem wird mit einer Luft-/Wasserwärmepumpe sowie einer Photovoltaik-Anlage gearbeitet. Diese ist so groß, dass damit die komplette Schule versorgt werden kann. „Die Gasheizung muss nur im äußersten Bedarfsfall eingeschaltet werden“, versichert van Huet.

 Ein Blick auf die Baustelle an der Königsberger Straße. Vor dem ehemaligen Realschul-Komplex entstehen die beiden Gesamtschul-Neubauten.

Ein Blick auf die Baustelle an der Königsberger Straße. Vor dem ehemaligen Realschul-Komplex entstehen die beiden Gesamtschul-Neubauten.

Foto: Stadt Geldern

Im August starten die Arbeiten für Fundamente und Bodenplatten. „Ende September kommen die Fertigteile für den Hochbau. Bis November sollen die Fertigteile stehen und das Dach drauf sein“, erklärt der Projektleiter. Die Baustelle wurde bereits eingerichtet, die Baucontainer stehen schon. Der Plan sieht vor, dass die Gebäudehülle so weit vorbereitet ist, dass im Winter mit dem Innenausbau begonnen werden kann. „Im August 2021 muss der erste Neubau-Komplex schlüsselfertig sein.“

Realschule – Schönheitsreparaturen am Westwall An einigen Stellen wurde das Westwall-Gebäude in Abstimmung mit Realschul-Leiter Wilfried Schönherr von der Gelderner Baugesellschft bedarfsgerecht angepasst. „Die wesentlichen Punkte sind fertig“, sagt Architekt Jan Butzheinen-Denkewitz, der bei der Gelderner Baugesellschaft verantwortlich für den Realschul-Neubau und die Modernisierungen am Westwall ist. So wurden die Klassenräume für die neuen fünften sowie die sechsten Klassen hergerichtet: Die Wände wurden gestrichen, der Bodenbelag grundgereinigt, neue kontaktlose Waschbecken eingebaut, die Akustik durch neue Deckensegel verbessert und neue Tafeln (Whiteboards) angeschafft.

Für die temporären Klassencontainer wurden fahrbare Tafeln angeschafft, die für die Beamer-Projektion geeignet sind und problemlos in den Neubau integriert werden können. Um dem Konzept der Profilklassen gerecht werden zu können, wurde ein Musikraum eingerichtet. Auch die WLAN-Ausstattung wurde verbessert – insbesondere vor dem Hintergrund, das digitale Lernen intensivieren zu können. Für das Kollegium wurde das Lehrerzimmer vergrößert, ein eigener Arbeitsraum mit PC-Plätzen und Besprechungsmöglichkeit geschaffen sowie die Toilettenanlagen aufgebessert. Die Schülertoiletten erstrahlen ebenfalls in neuem Glanz. „Das Raum-Konzept, das wir uns vorgestellt haben, geht genau auf“, lobt Wilfried Schönherr. „An manchen Stellen stehen uns jetzt sogar mehr Platz und Ausrüstung zur Verfügung, als wir im Vorfeld gedacht hatten.“ In den Sommerferien werden jetzt noch die Beamer in den Klassenräumen montiert. Unter dem Strich werden knapp 145.000 Euro in die Modernisierungen im Westwall-Gebäude investiert.

Klassencontainer Die Container, in denen die Zehntklässler der Realschule nach den Sommerferien vorübergehend unterrichtet werden, stehen bereits am „Schweinemarkt“, dem Parkplatz neben dem Schulgebäude am Westwall. Mehr als zehn Sattelschlepper waren im Einsatz, um die 20 Container-Module über den Westwall anzuliefern. „Das war ein Meisterstück in Sachen Logistik. Es hat alles reibungslos geklappt“, sagt Schönherr.

Der Abriss der Geschwister-Scholl-Schule „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Architekt Butzheinen-Denkewitz. Aktuell laufen die Arbeiten für die Schadstoffsanierungen im Bestandsgebäude der ehemaligen Hauptschule An der Ley. Anschließend beginnen die Abbrucharbeiten. „Ende September wollen wir damit fertig sein“, erklärt der Projektverantwortliche. Fast fertig sind auch schon die Arbeiten an der Turnhalle der alten Hauptschule, die eine eigene Gasheizungsanlage erhält. Die Halle ist somit nicht mehr an das alte Schulgebäude gekoppelt. Über neue Wasser- und Stromanschlüsse werden auch die Baucontainer am Hauptschulgebäude versorgt. „Wir werden die Halle zeitnah wieder an die Stadt Geldern übergeben“, versichert Butzheinen-Denkewitz.

Der Neubau Parallel laufen die Planungen für das neue Realschul-Gebäude. „Die Gebäudeform des Neubaus sowie die Außenanlagen werden auch eine neue Qualität für das Quartier hervorbringen“, kündigt der Architekt an. Die Umsetzung des Raumkonzeptes der Realschule erfolgt im Austausch mit der Schulleitung. Ein Detail verrät der Architekt: „Die Qualität des großen Forums an der Fleuth wird ins neue Gebäude übertragen.“

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