Issum Die Rückkehr des "Kurzschwänzigen Bläulings"

Issum · Mit seinen 25 Millimetern Flügelspannweite ist er das zweitkleinste Mitglied der Familie. Mit seinen zwei kleinen, fast fadenförmigen Schwänzchen an den Hinterflügeln und seiner angenehmen hellblauen Farbe ist der "Cupido argiades", oder zu Deutsch: der Kurzschwänzige Bläuling, nicht nur sehr schön, sondern auch vom Aussterben bedroht.

Umso überraschter war Christa Kunellis aus Sevelen, als sie den kleinen Bläuling auf einer Butterblume in ihrem Garten entdeckte. Als Mitglied im Naturschutzbund Deutschland (Nabu) waren ihr Schmetterlinge schon immer ein großes Anliegen. "Für mich sind die Insekten ein Indiz für intakte Natur", sagt die Schmetterlings-Liebhaberin. In ihrem kleinem naturnahen Garten hat sie schon immer gerne ausprobiert, mit was sich die Schmetterlinge anlocken lassen. Schließlich habe jeder Falter andere Vorlieben.

Unter anderem pflanzte sie Flockenblumen und Wiesensalbei an, und tatsächlich fanden sich in den vergangenen Jahren immer wieder Hummelschwärmer oder Schwalbenschwänze auf den Pflanzen zum Nektartanken ein. Hummelschwärmer seien zwar auch selten, aber bei weitem nicht so wie der kleine Bläuling, welcher außerdem eher blütenreiche und offene Wiesen bevorzuge, weiß die Sevelenerin. Das letzte Mal, dass man den kleinen Tagfalter in Nordrhein-Westfalen zu Gesicht bekam, war 1930. Seitdem gilt er als verschollen und steht auf der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz (Bfn).

Dass Christa Kunellis sich in diesem Moment im Garten befand und dann auch noch eine Kamera in Griffweite hatte, war reiner Zufall. Der mittlerweile von der Nabu bestätigte Fund lässt Hoffnung aufkommen, dass sich der Kurzschwänzige Bläuling auch langsam wieder in NRW heimisch fühlt.

(pra)
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