Geldern Die Knolle aus Südamerika

Geldern · Kartoffeln wurden vor etwa 450 Jahren mit dem Schiff nach Europa gebracht. Heute stehen sie bei vielen Familien fast täglich auf dem Speiseplan. Bauer Richard Janßen weiß das. Deswegen baut er Kartoffeln an.

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Foto: Heinrich Schwarze-Blanke

Viele Deutsche essen gern Kartoffeln. Als Salzkartoffeln, als Brei, als Pommes Frites, Chips oder Reibekuchen. Dabei kommt die Knolle gar nicht aus Deutschland, sondern aus Südamerika. Vor 450 Jahren wurde sie mit dem Schiff nach Europa gebracht. Damals wurde die Kartoffel nicht gegessen. Die Menschen fanden ihre Blüte schön und pflanzten sie in ihrem Garten. Heute ist das anders. Und weil die Deutschen so gern Kartoffeln essen, pflanzt Bauer Richard Janßen ganz viele auf seinen Äckern in Keppeln an: 17 Fußballfelder voll.

Kartoffeläcker erkennt man leicht: Das Gemüse wächst in Erdhügeln, die in langen Reihen angelegt sind. Aus dem Boden gucken grüne Blätter. Daran wachsen weiße oder lila Blüten. Aber Vorsicht! Die sind giftig und dürfen nicht gegessen werden. Genauso wie grüne Kartoffeln. Damit die Kartoffelknollen schneller wachsen, wärmt und deckt Bauer Janßen die Pflanzen manchmal mit Plastikfolien ab.

Mehlige Kartoffeln für Pommes

Seine Kartoffeln erntet der 44-Jährige zweimal im Jahr: im Sommer die Frühkartoffeln. Sie sind klein, ihre Schale ist hell und dünn. Im Herbst die Mittelfrühkartoffeln mit der dunkleren, dickeren Schale. Die Kartoffel ist reif, wenn ihre Blätter über der Erde gelb werden und verwelken. Mit einem Traktor und einer großen Erntemaschine fährt Janßen dann über seine Felder. Die Maschine schippt die Kartoffeln aus der Erde.

Vom Feld bringt Richard Janßen viele Kartoffeln zu Händlern, und die verkaufen sie dann an Familien. Und Janßen bringt das Gemüse in eine Fabrik nach Holland. Die macht daraus Pommes Frites. Dafür braucht man mehlige Kartoffeln. Die sind innen weißer als feste und fallen nach dem Kochen leichter auseinander. Einige Kartoffeln behält Richard Janßen aber für sich und seine Familie. "Wir müssen doch auch etwas essen", sagt er. Das gesunde Gemüse essen er, seine Eltern, seine Frau und seine drei Kinder fast jeden Tag.

(RP)
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