Geldern Detektiv jagt Kupferdiebe

Geldern · Stephanus Krenn von der gleichnamigen Detektei ist für drei Gärtner im Einsatz. Nachts hat er ein wachsames Auge auf Kupferkämme und Kabel. Innerhalb eines Monats konnten schon zwei Diebstähle verhindert werden.

 Stephanus Krenn sieht genau hin: Er soll helfen, Metalldiebe fernzuhalten. Die sind für die Gärtner zu einem so großen Ärgernis geworden, dass sie sich jetzt wehren.

Stephanus Krenn sieht genau hin: Er soll helfen, Metalldiebe fernzuhalten. Die sind für die Gärtner zu einem so großen Ärgernis geworden, dass sie sich jetzt wehren.

Foto: siwe

Das Szenario, das Georg Münster nicht schlafen ließ, sah folgendermaßen aus: Nachts fahren Autos auf das Gelände seines Gartenbaubetriebs, einer steht Schmiere, während zwei, drei Leute die Kabel abschneiden, ins Auto werfen und wegfahren. Tatsächlich sah Münster vor zwei Jahren hilflos auf zehn Gießwagen, bei denen die Kupferkämme geklaut wurden. "Man steht eigentlich ohnmächtig davor", sagt der Walbecker. Seitdem sind die Kämme durch Plastik ersetzt worden. Auch Düngegeräte und Motoren fielen schon in Diebeshände. Ganz zu schweigen von den rund 400 Pflanzen die jedes Jahr geklaut werden. Damit soll nun Schluss sein. Seit einem Monat wacht Stephanus Krenn von der Detektei K&S Krenn über die Felder von Georg Münster.

Mit Erfolg, innerhalb eines Monats konnten schon zwei Diebe in die Flucht geschlagen werden. Direkt am ersten Wochenende schnitten Unbekannte beim Nachbarbetrieb Kabel ab. Münster teilt sich die nächtliche Wache der Detektei mit zwei Kollegen, Thomas Hönning und Bernd Croonenbroeck. "Durch das schnelle Eingreifen konnte der Schaden innerhalb von 30 Minuten repariert werden", sagt Krenn. Denn fast schlimmer als der materielle Erstschaden sind oft die Folgeschäden. An dem heißen Sommertag, als bei Münster die Kupferkämme der Gießwagen gestohlen wurden, konnten die Pflanzen nicht mehr gegossen werden. Auf einen Gießwagen kommen 70 000 Pflanzen, betroffen waren zehn Gießwagen. Wenn eine Pflanze im Schnitt drei Euro kostet, ist der finanzielle Verlust groß. Deswegen rechnet sich für Münster und seine Kollegen auch die nächtliche Überwachung. Anders, als vielleicht anzunehmen, geht es Krenn und seinen Kollegen aber nicht darum aufzufallen, um abzuschrecken.

Auch wenn an den Feldern rote Schilder auf die Präsenz der Sicherheitsleute hinweisen. "Aber die Schilder schrecken nicht ab", weiß Krenn. Dafür gebe es zu viele Attrappen wie unechte Kameras. Profis ließen sich davon nicht abschrecken, und mit solchen habe man es bei den Metalldieben zu tun. "Täter, die nachts durch das Gelände fahren, werden durch unsere Präsenz aufgeschreckt. Denn wir sprechen die an." Mit Nachtsichtgeräten bewegen sich Krenn und seine Kollegen beinahe unsichtbar im Gelände, um die Täter auf frischer Tat zu erwischen. Dann wird die Polizei verständigt, ein zweiter Wagen als Hilfe angefordert und die Aktion gefilmt, um Täter und Kennzeichen zu identifizieren. Zusätzlich gibt Krenn auf seine Arbeit eine Garantie. "Falls doch etwas gestohlen wird, stehen wir mit unserer Versicherung dahinter." Jetzt kann auch Münster wieder beruhigt schlafen.

(bimo)
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