Kommentar von Dirk Möwius zu Impf-Fahrten Solidarität ist so wichtig wie der Impfstoff

Für die Idee von ehrenamtlichen Impf-Taxi-Fahrern gibt es direkt viel Kritik. Und das mit guten Argumenten. Trotzdem bleibt der Gedanke der Solidarität in der Krise besonders wichtig.

 Dirk Möwius kommentiert.

Dirk Möwius kommentiert.

Foto: WfG KK

Das erste Echo in den Sozialen Medien auf die Idee, ehrenamtliche Fahrer für den Weg zum Impfzentrum in Kalkar zu finden, ist verheerend. Und es ist nachvollziehbar, dass eine Kosmetikerin fragt, warum sie Menschen unter Schutzmaßnahmen nicht behandeln darf, ohne Problem aber 80-Jährige in ihr Auto zur langen Fahrt zum Kernwasserwunderland einladen soll. Andere fragen, warum man möglichst jeden Kontakt vermeiden soll, außer man ist Fahrer für Senioren. Zur Wahrheit gehört auch, dass alle Corona-Maßnahmen voller Widersprüchlichkeiten stecken und deshalb gerade angesichts der langen Dauer der Einschränkungen das Verständnis oft gering ist. Und trotzdem halte ich es für einen guten Ansatz, auch beim Thema Impfen die Solidarität einzufordern, die uns nun in der ganzen Corona-Zeit begleitet und ein wenig Licht in diese dunklen Tage bringt. Im Moment geht es auch nicht um konkrete Fahrten, die Kommunen fragen nur nach grundsätzlicher Bereitschaft zu helfen. Bevor das erste Impf-Taxi losbraust, ist sicherlich genau zu klären, was für Fahrzeuge in Frage kommen und wie die Sicherheitsmaßnahmen aussehen. Allerdings: Wenn ein kommerzielles Taxi fährt, ist der Schutz auch nicht besser als Rücksitz und Maske für alle Personen im Auto. Am Ende wäre es natürlich am besten, wenn die Impfung zum Patienten kommt und nicht umgekehrt. Bis dahin sollte man aber nichts unversucht lassen, Lösungen zu finden, die Senioren eine schnelle Impfung ermöglichen und trotzdem Corona-konform sind.

Genießen Sie Ihr Wochenende! 

Dirk Möwius

Ihre Meinung? Schreiben Sie mir! dirk.moewius@rheinische-post.de

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