Unsere Woche Der Wettstreit um gute Schulbildung
Alle Eltern sind bestrebt, für ihre Kinder das Beste zu bekommen. Auch und gerade, wenn es um die Schulbildung geht. Die freie Schulwahl funktioniert aber nur bedingt.
In der Schullandschaft gelten die gleichen Regeln wie auf dem Arbeitsmarkt. Gibt es mehr Plätze als Bewerber, ist der Nachfrager in einer relativ komfortablen Situation, der Anbieter in der Bredouille. Um den Arbeitsmarkt zu beleuchten: Seit Jahren klagen die Unternehmen darüber, sie könnten ihren Bedarf an Fachkräften kaum noch decken. Und ähnlich sieht es bei den Ausbildungsplätzen aus. Dass eine gewisse Anzahl an Lehrstellen zum Start des Ausbildungsjahres leer bleibt, ist mittlerweile fast normal.
Bei den weiterführenden Schulen ist es noch gar nicht so lange her, dass es um jeden neuen Schüler, sinnbildlich gesprochen, ein „Hauen und Stechen“ gab. Sinkende Geburtenzahlen ließen auch die Menge der potentiellen neuen Fünftklässler nach und nach schrumpfen. Einige Schulen haben den Kampf um die Gunst der Erziehungsberechtigten verloren und sind nur noch Auslaufmodelle. Die Abstimmung mit den Füßen und das Bestreben aller Eltern, für ihre Kinder das aus ihrer Sicht Beste zu bekommen, führte zu einer Art „Marktbereinigung“.
Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung aus. Die freie Schulwahl gilt nach wie vor. Eine Garantie, dass die jeweilige Wunschschule besucht werden kann, gibt es trotzdem nicht, wie sich jetzt in Geldern zeigt. Längst nicht für jeden, der aufs Friedrich-Spee-Gymnasium möchte, ist Platz da. Es sieht so aus, als würden mehr als 30 Kinder woanders unterrichtet. Es sei denn, die Stadt Geldern entschlösse sich, die durchaus noch vorhandenen Raum- und Personalkapazitäten auszuschöpfen. Hier steht der Elternwille gegen den Kurs, der neuen Gesamtschule die Startphase zu erleichtern. Im Ganzen ist das eher unbefriedigend.
Trotz alledem – genießen Sie ihre Wochenende
