Interview mit Gerd Halmanns zum Karl-Heinz-Tekath-Förderpreis Junge Erforscher regionaler Kultur

Gelderland · Der Vorsitzende des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend über die neue Ausschreibung für den Karl-Heinz-Tekath-Förderpreis. Vorschläge bis 30. November.

 2019 überreichte Gerd Halmanns gemeinsam mit den anderen Jury-Mitgliedern den Preis an Theresa Langenhoff.

2019 überreichte Gerd Halmanns gemeinsam mit den anderen Jury-Mitgliedern den Preis an Theresa Langenhoff.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Zum wievielten Mal wird der Karl-Heinz-Tekath-Förderpreis zur Erforschung von Geschichte und Kultur der Niederrheinlande ausgeschrieben?

Gerd Halmanns Zum neunten Mal. Siebenmal haben wir den Preis vergeben, einmal mangels geeigneter Kandidaten niemanden ausgezeichnet.

Wie hoch ist der Preis dotiert? Und von wem kommt das Geld?

Halmanns Die Dotierung beträgt 2500 Euro. Ein Mitglied des Historischen Vereins, das ungenannt bleiben möchte, spendet die Preissumme schon seit 2005.

Wer kann den Preis erhalten?

Halmanns  Mit dem Karl-Heinz-Tekath-Förderpreis des Historischen

Vereins für Geldern und Umgegend werden alle zwei Jahre junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet. Sie müssen engagiert und fachlich hervorragend sein und etwas Besonderes zur Erforschung der regionalen Kultur geleistet haben. Da kommen zum Beispiel Abschlussarbeiten zu Geschichte, Sprache und Literatur, Archäologie, Kunst- und Rechtsgeschichte, Geographie oder Politik in Frage. Wichtig ist, dass die Forschungen einen Bezug zum Niederrhein, zu Nachbarregionen in den Niederlanden oder zum gesamten Gelderland haben.

Wer darf die Vorschläge machen?

Halmanns Privatpersonen ebenso wie Institutionen. Es gibt keine Einschränkungen.

Bis wann müssen die Bewerbungen vorliegen?

Halmanns Bis zum 30. November 2022. Die Preisverleihung ist für das Frühjahr 2023 geplant.

Wer sind die Mitglieder der Jury?

Halmanns Die Jury ist wie der Förderpreis grenzüberschreitend. Zu ihr gehören Prof. Dr. Guillaume van Gemert von der Universität Nimwegen, Dr. Beate Sturm vom Kreisarchiv Kleve in Geldern, Prof. Dr. Leo Peters von der Universität Düsseldorf, Drs. Jos Schatorjé vom Limburgs Museum Venlo und ich als Vorsitzender des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend.

Mit dem Preis sollen ja junge Wissenschaftler gefördert werden. Verfolgen Sie, welchen Weg die bisherigen Preisträger genommen haben und was aus ihnen geworden ist? Nennen Sie bitte ein paar Beispiele.

Halmanns Ja, wir stehen weiter in Kontakt zu fast allen Preisträgerinnen und Preisträgern. Die meisten sind der regionalen Forschung treu geblieben. Ronja Hochstrat aus Kevelaer hatten wir für eine Bachelorarbeit zum Herzogtum Geldern geehrt. Sie hat inzwischen eine sehr lesenswerte Masterarbeit zur Kevelaerer Wallfahrtsgeschichte im Nationalsozialismus vorgelegt. Der Kranenburger Manuel Hagemann erhielt unsere Auszeichnung für eine Masterabeit über die Grafschaft Kleve im 14. Jahrhundert. Dem folgte eine opulente Dissertation über territoriale Amtsträger unter Adolf II. von Kleve – ein Buch, das Standards für die Geschichte des frühen 15. Jahrhunderts am Niederrhein gesetzt hat. Marina Cremer (heute: Rieß) aus Sonsbeck, die mit einer Masterarbeit über die „Amsterdamer Monstranz in der St. Nikolaikirche in Kalkar“ überzeugt hatte, ist Expertin für das Goldschmiedehandwerk der frühen Neuzeit am Niederrhein und hat eine entsprechende Doktorarbeit vorgelegt. Solche Beispiele ließen sich leicht fortsetzen.

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