Straelen Der Stuhl wackelt seit drei Wochen

Die Bombe platzte am späten Nachmittag des 17. Oktobers. Da teilte die CDU in einer Stellungnahme mit, dass sie die Zusammenarbeit mit ihrem eigenen Bürgermeister beendet. Als Grund wurden Probleme bei der Amtsführung genannt. Auch von Misstrauen des Bürgermeisters gegenüber dem Rat und der CDU-Mehrheitsfraktion war die Rede. Pikant: 2009 war es die CDU, die Langemeyer – der war gerade seit zwei Jahren Beigeordneter in Rees – nach Straelen holte.

Der von den Christdemokraten gescholtene Bürgermeister ließ am folgenden Tag wissen, dass er nicht an einen Rücktritt denke. Und fand auch gleich deutlicht Worte zur Erklärung der CDU: "Meine gute Kinderstube verbietet es mir, zu diesen unerhörten Vorwürfen Stellung zu nehmen." Sogar von der Möglichkeit, 2015 wieder als Bürgermeisterkandidat anzutreten sprach, Langemeyer damals.

Während er am 19. Oktober beim Oktoberfest in Straelen noch das Fass anschlug, wurde in der CDU schon kräftig über ein vorzeitiges Abwahlverfahren gegen Langemeyer diskutiert. Und auch die Nachfolgedebatte kam in Gang, bei der der Name des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jens Röskens fiel.

Bis zum 23. Oktober hatte sich die CDU dann auch offiziell dazu entschlossen, mit den anderen Parteien über die Abwahl des Bürgermeisters zu sprechen. Denn damit die erfolgreich ist, braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Rat. Dafür würden die Stimmen der Christdemokraten alleine nicht reichen.

Gestern sollte dann der Haushaltsentwurf in den Rat eingebracht werden. Die Beratungen sind meist ein Kräftemessen zwischen Verwaltung, Ratsmehrheit und Opposition. Dafür steht Langemeyer vorerst nicht mehr zur Verfügung.

(cbr)
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