Geldern Der Schneefall bremst Geldern aus

Geldern · Die von starkem Wind begleiteten weißen Flocken beeinträchtigten den verkaufsoffenen Sonntag und die Marktbeschicker in der Herzogstadt. Beim Bierkasten-Curling am Freitagabend musste der Ablauf geändert werden.

Der Schneefall alleine wäre wohl nicht so schlimm gewesen. Doch der scharfe Wind dazu machte es gestern Mittag recht ungemütlich. Und hielt vermutlich viele davon ab, den geöffneten Buden rund um die Eisfläche auf Gelderns Marktplatz einen Besuch abzustatten. "Es läuft schleppend", berichtete Ruth Smitmans, die in ihrer Holzhütte ein breites Sortiment an Glasschmuck und Glasbildern ausgebreitet hatte. Meist seien "Seh-Leute" gekommen, ohne zu kaufen. Doch immerhin habe es gute Gespräche und neue Kontakte gegeben.

Voller war es vor der Bühne, wo die Ballettschule Pirouette aus Geldern vorweihnachtlich angehauchte Szenen tanzte. Die jungen Akteure wurden mit reichlich Applaus belohnt. Von solchem Zulauf merkte man am Integra-Stand nichts. "Es ist wenig los", meinte Daniel Oberweg bedauernd. Und es sei auch die Frage, ob die Leute wegen des Angebots auf dem Markt kämen oder wegen des verkaufsoffenen Sonntags.

Der litt allerdings ebenso unter der Witterung wie die Beschicker der Hütten. "Dank des Wetters war das nicht so toll", zog Karla Leurs vom Vorstand des Gelderner Werberings kurz vor Toresschluss Bilanz. Die Leute seien erst nach 14 Uhr rausgekommen. Immerhin: "Wer da war, hat auch was gekauft."

Bei Bücher Keuck war es um 12 Uhr ein vielversprechender Auftakt. "Wir hatten zu fünft gut zu tun", schilderte Miriam Keuck-Grönheim. Doch mit dem Schneefall versiegte der Kundenstrom. So sehr, dass sie zwei Mitarbeiter vorzeitig nach Hause schickte. Und rein wirtschaftlich gesehen, hätte sie eigentlich schon um 16 Uhr schließen müssen, also eine Stunde früher. "Aber man sollte sich an die angekündigten Öffnungszeiten halten." Insgesamt stehe und falle es mit dem Wetter.

 Hinein! Beim Bierkasten-Curling kam es darauf an, seinen Kasten möglichst nah ans Zentrum des rot umrandeten Zielfelds zu bringen.

Hinein! Beim Bierkasten-Curling kam es darauf an, seinen Kasten möglichst nah ans Zentrum des rot umrandeten Zielfelds zu bringen.

Foto: Seybert

Für die Optik war es schön, für die Gleitfähigkeit nicht: Ergiebiger Schneefall sorgte am Freitagabend beim Finale des Diebels-Bierkasten-Curling-Cups für erschwerte Bedingungen auf der Eisfläche des Gelderner Marktplatzes. Was dem Vergnügen vor allem der acht Teams keinen Abbruch tat. "Wegen des Schnees haben wir die Bahn verkürzt", gab Organisator Carsten Zündorf von der Stadtverwaltung kurz nach dem Start eine Änderung für den Wettkampf bekannt. Mindestens so beansprucht wie die Curling-Sportler waren die Helfer, die mit Schneeschiebern für eine einigermaßen freie Fläche sorgten.

In zwei Gruppen trat jeder gegen jeden an, jedes Duell bestand aus vier Durchgängen. Eifrig bemühten sich die Mannschaften, die Alt- beziehungsweise Pils-Kästen in das von Rotlicht markierte quadratische Zielgebiet und idealerweise in den roten Mittelpunkt zu bugsieren, auf jeden Fall näher heran als die gegnerischen Kästen. Die stumpfe Bahn ließ manche zu anderen Techniken greifen: Werfen statt Schieben war immer wieder zu beobachten. Jubel brandete auf, als einer Teilnehmerin ein Wurf genau auf den Punkt gelang.

Siegessicher waren lange Zeit mehrere Teams. "Wir brauchen noch einen Punkt fürs Finale", meinte etwa Thorben Kleinstäuber, der Kapitän der von Pfadfindern gebildeten "Fantastic Four", als er sich im Zelt den Schnee von den Klamotten klopfte. Es reichte letztlich zum dritten Rang. Im Finale setzte sich nach insgesamt rund zwei Stunden das Team "Die Rohrspatzen und der Steckdosenkasper", eine Mannschaft der Firma Christof van Betteray aus Kapellen, mit 17:3 gegen die "Dorftrottel" durch. Das Gewinnerteam erhielt fünf Zehn-Euro-Gutscheine des Werberings Geldern, überreicht durch die Stadt.

(RP)
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