Kunstverein Gelderland Kölsche Stimmung bei Manten

Geldern · Der Kunstverein Gelderland präsentierte „Vino Rosso“ aus der Domstadt.

 Die Musiker von „Vino Rosso“ begeisterten wieder einmal in der Gaststätte Manten.

Die Musiker von „Vino Rosso“ begeisterten wieder einmal in der Gaststätte Manten.

Foto: Heinz Spütz

Sonntagnachmittag um halb fünf in Geldern. In einer Seitenstraße versammeln sich kostümierte Menschen in den dominierenden Farben „rut und wieß“ vor einer unscheinbar wirkenden Gaststätte und blockieren die Bürgersteige. Das hat einen guten Grund: Während der Straßenkarneval in diesem Jahr in der Herzogstadt ruht, ist der Kneipenkarneval bereits im vollen Gange. Zum neunten Mal in Folge kam die Kölner Kultband „Vino Rosso“ auf Einladung des Kunstvereins Gelderland nach Geldern und trat in der „Gaststätte Manten“ zum „Kölschen Abend“ auf.

Schon beim ersten Griff in die Gitarrensaiten explodieren die 150 feierlustigen Jecken. Springen, klatschen, einhaken, schunkeln, dabei noch Kölsch trinken und alle Lieder textsicher mitsingen waren Programm. „Das ist der Wahnsinn, was hier jedes Mal abgeht“, schwärmt Gitarrist Peter Finkel. „Dat is e Jeföhl, wie bei uns zohus im Veedel.“

Vino Rosso, das sind Karl Salcher, Franz Bohne, Ernst Kuhn und Peter Finkel. Vier Vollblutmusiker, die die Evergreens der Bläck Fööss, der Höhner und der Paveier, aber auch die neuen Kracher von Brings, Kasalla oder Cat Ballou im Repertoire haben und immer wieder Oldies aus den 60er Jahren einstreuen.

„Et gitt kei Wood, dat sage künnt, wat ich föhl“, traf an diesem Abend den Nagel auf den Kopf und galt für Musiker und Publikum gleichermaßen.

Mit viel Herzblut und voller ehrlicher Leidenschaft transportieren „Vino Rosso“ den rheinischen Frohsinn und die unbeschwerte kölsche Lebensart auf ihr Publikum, das seinerseits die Schwingungen durch begeisterte Fröhlichkeit auf die Band zurücksendet.

Dass Gastronomie seine Leidenschaft ist, stellte das Wirtsehepaar Doris und „Gogo“ Caglic wieder eindrucksvoll unter Beweis.

Nach fast fünf Stunden „Kölsche Tön“ einschließlich einiger Zugaben war endgültig Schluss. Endgültig? „Komm, ene mach mer noch“, meinte Peter Finkel zu seinen Kollegen, „et es esu schön he.“ Die Musiker versprachen, auch im nächsten Jahr wiederzukommen. „Ich weiß gar nicht, was wir nächstes Jahr hier noch machen sollen, wenn wir Zehnjähriges haben“, fragte sich Franz Bohne. „Das ist ja absolut nicht mehr zu toppen, da müssen wir einen Ballon steigen lassen.“

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