Finanzen in Straelen Im Straelener Haushalt fehlen 821.000 Euro

Straelen · Haushalt von A bis Z: Die kommissarische Kämmerin Verena Luig präsentierte dem Straelener Rat den Etat. Fazit: Die Stadt muss an ihr Erspartes ran.

 Die Stadt Straelen muss an ihr Erspartes.

Die Stadt Straelen muss an ihr Erspartes.

Foto: Seybert/Gerhard Seybert

Premiere für Verena Luig. Erstmals legte die Leiterin des Fachdienstes Finanzen und derzeitige kommissarische Kämmerin der Stadt Straelen dem Rat den Haushaltsentwurf vor. Durchaus unterhaltsam gliederte sie ihre Haushaltsrede alphabetisch. Die Zahlen an sich jedoch waren gewohnt nüchtern. Und die weisen für den Etat der Blumenstadt nach wie vor ein D wie Defizit aus, wenn auch nicht ein so großes wie in den Vorjahren.

Bei Erträgen von rund 43,6 Millionen Euro und Aufwendungen von rund 44,8 Millionen Euro beträgt die Unterdeckung rund 821.000 Euro. Auch mittelfristig weist der Ergebnisplan ein Defizit aus. Die Ausgleichsrücklage hatte zum 31. Dezember.2019 einen Stand von rund 10,4 Millionen Euro. Nach aktuellen Planungen muss die Finanzexpertin davon ausgehen, dass die Ausgleichsrücklage im Jahr 2024 aufgebraucht ist.

Bei den Zuwendungen und allgemeinen Umlagen werden ab 2022 geringere Erträge erwartet. Grund dafür ist das Auslaufen der Erstattungen aus dem Einheitslastenabrechnungsgesetz. In den Jahren 2021 und 2024 sind Grundstücksverkäufe eingeplant. In den beiden dazwischenliegenden Jahren sind daher geringere Erträge zu erwarten.

Bei den Aufwendungen fallen die gestiegenen Personalkosten auf. Die Tarifvereinbarung vom Oktober 2020 für den Öffentlichen Dienst sieht Entgeltsteigerungen in zwei Schritten ab dem 1. April 2021 um insgesamt 3,2 Prozent vor. Zusätzlich ist die Schaffung von zwei neuen Vollzeitstellen eingeplant. Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen steigen im Vorjahresvergleich um mehr als eine Million Euro an. Als großer Posten ist hier die Sanierung der Sportumkleide an der Römerstraße gesondert zu sehen. Diese Sanierungsmaßnahme schlägt mit 435.100 Euro zu Buche und erhöht somit den Ansatz der Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen entsprechend.

Der Haushalt wird jetzt in den Fachausschüssen beraten und laut Plan am 4. März vom Rat verabschiedet. Die SPD konnte sich mit ihrem Antrag, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die Beratung alleine auf den Haupt- und Finanzausschuss zu konzentrieren, nicht durchsetzen.

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