Rat der Gemeinde Issums konservative Haushaltsführung zahlt sich aus

Issum · Der Issumer Haushalt ist ausgeglichen. Es gibt zwar ein Defizit in Höhe von 1.477.249 Euro, die Gemeinde hat aber Ausgleichsrücklagen.

 So sieht das geplante Feuerwehrgerätehaus für Sevelen aus.

So sieht das geplante Feuerwehrgerätehaus für Sevelen aus.

Foto: Berthold Grüntgens

Als Bürgermeister Clemens Brüx den Stuhl zurückschiebt und aufsteht, ist klar, das ist ein besonderer Moment. Einmal im Jahr wird Kassensturz bei der Gemeinde Issum gemacht, dem Rat der Gemeinde wurde das Ergebnis vorgestellt. Der erste Satz lässt aufatmen. „Issum steht ziemlich gut da“, sagt der Bürgermeister. Zusammengefasst heißt das: Der Issumer Haushalt ist ausgeglichen. Es gibt zwar ein Defizit in Höhe von 1.477.249 Euro. Die Gemeinde hat aber Ausgleichsrücklagen aus den positiven Jahresergebnissen 2016 bis 2018 gebildet.

Brüx führt das auf die konservative Haushaltsführung zurück. Dank der konnte eine Verschuldung vermieden werden. Allerdings lässt der nächste Satz aufhorchen. „Die aktuelle Steuerschätzung zeigt: Die fetten Jahre sind vorbei“, mahnt der Bürgermeister. Die Folge: „Wir werden den vorsichtigen Haushaltskurs weiterführen“, erklärt Brüx. Man konzentriere sich bei den Ausgaben auf die vier Säulen kommunale Infrastrukturen, nachhaltige Klimapolitik, Bildung und Digitalisierung. „Die Digitalisierung in nahezu allen Bereichen wird zu einem grundsätzlichen Wandel in unserer Gesellschaft führen“, sagt Brüx. In diesem Jahr gibt es den Entwurf des Haushalts, 769 Seiten, erstmals nicht in Papierform für die Politiker, sondern als PDF-Datei im Ratsinformationssystem. Dort können auch die Bürger nachschauen, was für das kommende Jahr geplant ist. „Das Gemeinwohl steht im Zentrum all unserer Bemühungen“, sagt Brüx.

Damit macht er den Schwenk zu dem, was unbezahlbar ist. Stellvertretend für das Ehrenamt nennt er die Freiwillige Feuerwehr. „Auf sie können wir ganz besonders stolz sein“, sagt Brüx.

Um ihr Ehrenamt ausführen zu können, braucht sie auch eine solide Ausstattung. Einer der dicksten Posten im Haushaltsplan 2020 ist der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Sevelen. Dazu gibt es eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro. Der Neubau ist nötig, weil das alte Gebäude nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht und ein Anbau am bisherigen Standort nicht nötig ist.

Issums Kämmerer, Udo van Kilsdonk, fasst nach der Rede des Bürgermeisters alle wichtigen Zahlen zusammen. Den Erträgen in Höhe von 22.519.068 Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 23.996.316 Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Defizit in Höhe von 1.477.249 Euro. Der Haushalt ist aber nicht genehmigungspflichtig, weil es Ausgleichsrücklagen gibt. Die schmelzen allerdings dahin. „Ab 2022 droht erneut die Genehmigungspflicht durch den Kreis, da die Ausgleichsrücklage aufgebraucht ist“, lautet die Prognose.

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