Geldern Der "Elefantenpups" erobert jetzt China

Geldern · Das Buch der Hartefelderin Heidi Leenen ist im Reich der Mitte erschienen. Seit Sommer 2013 entwickelt das Projekt eine Eigendynamik mit Lesungen und Konzerten. Ganz neu: eine App.

 Heidi Leenen zeigt ein Exemplar des "Elefantenpups" in chinesischer Sprache.

Heidi Leenen zeigt ein Exemplar des "Elefantenpups" in chinesischer Sprache.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Kinder ticken überall gleich. Und so dürften Mian, Lien, Tian und Xia in Peking und Shanghai ihre helle Freude haben an "Fangpi daxiang chui diyinhao". So heißt, in lateinischer Umschreibung, "Der Elefantenpups" auf Chinesisch. Fünf Jahre nach seiner Erstveröffentlichung hat das Bilderbuch mit Musik das Reich der Mitte erreicht. Und das Herz von Heidi Leenen "hüpft vor Freude".

Die Hartefelderin ist die Schöpferin des Direktors Fröhlich und seines Zoo-Orchesters. Auf mittlerweile drei Bände hat es die im Schott-Verlag erscheinende Reihe hierzulande gebracht. In China ist die Trilogie jetzt als Komplett-Set mit einer CD veröffentlicht worden. In einer Auflage von zunächst 10 000 Exemplaren hören die kleinen Chinesen unter anderem "Musik tut gut", getextet von Leenen, komponiert von Christian Klaessen und eingesungen von Pascal Schäfer und einem Kinderchor aus Aldekerk. Weitere Auflagen sind wahrscheinlich, denn die Resonanz ist erfreulich. "Als Bewertung gibt es fünf Sterne", zitiert Heidi Leenen aus den einschlägigen Internet-Seiten. Begeistert ist sie, wie die Sprecherin allein durch die Änderung ihrer Stimme die Charaktere der Tiere herausarbeitet.

Mit solch einem Erfolg hatte die Autorin nicht gerechnet, weder nach dem Erscheinen auf dem Buchmarkt 2009 noch nach der Uraufführung auf der Bühne der Lise-Meitner-Aula im Januar 2010. Doch besonders seit dem Sommer 2013 entwickelt das Projekt eine rasante Eigendynamik. Das Buch erhielt den "Poldi", einen Sonder-Medienpreis des Verbandes deutscher Musikschulen. "Es wurden viele Konzerte gebucht, davon allein zehn mit der Neubrandenburger Philharmonie", berichtet Leenen. Ende März erlebte das Stück in Wels seine österreichische Uraufführung. Bei dieser Premiere im Ausland machte die Hartefelderin die selbe Erfahrung wie in Deutschland. "Der Funke sprang über, die Kinder waren begeistert." Nicht anders ergeht es ihr bei Lesungen in Schulen und Kindergärten, aber auch bei der Lit.Cologne, nach denen sie immer wieder viele Exemplare signieren muss. "Fröhlichkeit im Konzertsaal" konstatiert sie bei Musikern, Sprechern, Dirigenten und Kindern.

Vielleicht liege es an dem Titel, mutmaßt sie. "Elefantenpups" mache neugierig. "Eltern entdecken, dass klassische Musik fröhlich vermittelt wird." Und kurzweilig. Die Beispiele für Boogie, Swing, Reggae und andere Genres dauern jeweils nur wenige Minuten. Und die Tatsache, dass Zootiere in der Erlebniswelt der ab Vierjährigen eine große Rolle spielen, erleichtere den Zugang zusätzlich. Bei den Aufführungen bringen die auf der Gaesdonck hergestellten Tierbanner einen weiteren Effekt. "Die Kinder werden dadurch schon aufmerksam, bevor das Konzert überhaupt startet", weiß Heidi Leenen.

Gut schlug auch die Elefantenpups-App ein, die auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde. Eine Android-Version soll bald folgen. "Als Ergänzung und Vertiefung" wünscht Leenen sich diese digitalen Neuheiten.

Der vierte Band der Reihe ist nicht ausgeschlossen, aber noch nicht konkret geplant. Dafür eine Lesereise in Zusammenarbeit mit Bücher Keuck im Frühjahr 2015 und eine Aufführung mit den Duisburger Philharmonikern in der Rheinberger Stadthalle im Januar 2015.

www.heidileenen.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Das erträumte Leben
Ein neues Buch von Martin Walser zu seinem 95. Geburtstag Das erträumte Leben
Aus dem Ressort