So verändert sich Issum Abriss des St.-Josef-Hauses noch in 2019

Die alte Wohnstätte für Menschen mit Behinderung wird nicht mehr gebraucht. Bürgermeister Clemens Brüx hofft, dass ein besonderes Fenster und der Schriftzug des alten Krankenhauses vor dem Abriss gerettet werden.

 Das Josefhaus Issum auf der Kapellener Straße soll abgerissen werden.

Das Josefhaus Issum auf der Kapellener Straße soll abgerissen werden.

Foto: Bianca Mokwa

Das alte Josefshaus in Issum an der Kapellener Straße hat ausgedient. Noch in diesem Jahr soll das Gebäude abgerissen werden. Bis vor Kurzem diente es Menschen mit Behinderung als Wohnstätte. Betreiber sind die Caritas-Wohn- und Werkstätten Niederrhein.

Die Menschen, die zuvor im alten Josefshaus gewohnt haben, haben bereits ein neues Zuhause bekommen, nur einen Steinwurf vom alten Gebäude entfernt. Es trägt die Hausnummer 45, wie vormals das Josefhaus. Etwas versteckt steht es hinter dem Altbau, der bald Geschichte sein wird. Ein großer grüner Container steht schon vor der großen Eingangstür des alten Gebäudes – es soll noch in diesem Jahr abgerissen werden.

Im April 2018 wurde zum ersten symbolischen Spatenstich an dem Neubau, den der Architekt Thomas Breer entworfen hat, eingeladen. Im Oktober 2018 fand ein „Aufschlagsfest“ am Rohbau statt – mit Würstchen und traditionellem Richtspruch. Der Neubau war nötig, weil die Sanierung der alten Räume nicht wirtschaftlich gewesen wäre.

Mittlerweile sind die Bewohner eingezogen und sollen erst einmal in ihrem neuen Zuhause ankommen, sagt Arnd Lattenkamp, Geschäftsführer der Caritas-Wohn- und Werkstätten. „Im nächsten Jahr, wenn die Außenanlage fertiggestellt ist, wird es eine Festivität geben“, stellt Lattenkamp in Aussicht. Geplant ist das für das Frühjahr. In dem modernen Gebäude mit Flachdach haben 24 Menschen mit Behinderung Platz. Alle bewohnen ein Einzelzimmer mit Bad. Außerdem entsteht eine Tagesstruktur mit 27 Plätzen für Menschen mit Behinderung, die nicht in die Werkstatt gehen, aber dennoch so Beschäftigung bekommen. In den alten Räumlichkeiten des Josefshauses war Platz für 36 Personen, es fand für einige eine Umverteilung statt.

Auch wenn das neue Gebäude viele Vorteile bringt, birgt der Altbau für viele Issumer aber auch Erinnerungen. So auch für Bürgermeister Clemens Brüx. An der Außenseite ist der Schriftzug „St. Josef Hospital“ zu lesen. Wie Sevelen hatte auch Issum früher ein eigenes Krankenhaus. In Sevelen ist aus dem ehemaligen Hospital das Seniorenheim St. Antonius geworden, aus dem St. Josef Hospital in Issum eben die Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung. Auf der linken Seite gibt es außerdem noch ein aufwendig gearbeitetes Fenster mit Motiv. Der Schriftzug und das Fenster sind sie ein Stück Issumer Geschichte, findet der Bürgermeister. „Ich würde mich freuen, wenn die Kirche diese zwei historischen Gegenstände retten würde“, sagt Brüx.

 Das alte Josefshaus (rechts) wird abgerissen, der Neubau (Mitte) steht schon und wurde bezogen.

Das alte Josefshaus (rechts) wird abgerissen, der Neubau (Mitte) steht schon und wurde bezogen.

Foto: Bianca Mokwa

Das Gelände gehört der katholischen Kirchengemeinde St. Anna Issum-Sevelen. Vor dem Bau des neuen Gebäudes musste der Bebauungsplan angepasst werden. Dort fand sich noch die Festsetzung „Fläche für Gemeindebedarf“ mit der Zweckbestimmung „Schule“. Wenn das alte Josefshaus abgerissen wird, entsteht eine große Freifläche. „Nach meinem Kenntnisstand steht noch nicht fest, was die Kirche daraus machen wird“, sagt Bürgermeister Brüx.

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