Jecke Blumenstadt Straelens Karnevalszug hat 70 Nummern
Straelen · Auch wenn es keine Tollität gibt: Ein Verzicht auf den Straßenkarneval kam für die Große Karnevalsgesellschaft „Narrenschiff“ nicht in Frage. Am Sonntag nehmen die Fußgruppen und Wagen auf der Venloer Straße Aufstellung.
Einen Prinzen oder eine Prinzessin gibt es nicht. Und das bei der Prunksitzung feierlich verabschiedete Dreigestirn, dessen Amtszeit wegen Corona länger als die üblichen zwei Jahre dauerte hat auch keinen aus drei Jecken bestehenden Nachfolger gefunden. Doch für die Große Karnevalsgesellschaft (GKG) „Narrenschiff“ stand schon bei der Mitgliederversammlung im November fest: Auch ohne Tollität soll es zum gewohnten Termin wieder einen Karnevalszug geben. „Sonst wäre Straelen fünf Jahre ohne Zug gewesen“, sagt GKG-Pressesprecher Stefan Terheggen. Er erinnerte an den bisher letzten närrischen Lindwurm durch die Blumenstadt 2020. Damals hätte Sturm fast noch zu einer Absage geführt.
Am Kleinkarnevalssonntag, 12. Februar, hoffen die „Narrenschiff“-Organisatoren auf günstigere Wetterbedingungen. Mit der Dimension des Umzugs sind sie nach der langen Corona-Pause zufrieden, auch wenn die von früher gewohnte Größe nicht ganz erreicht wird. Gut 70 Zugnummern mit insgesamt etwa 2200 bunt kostümierten und Kamelle werfenden Teilnehmern sind zu bestaunen. Die GKG erwartet rund 15.000 Zuschauer, ein Ansturm, auf den sie laut Terheggen mit ihren zahlreichen Helfern vorbereitet ist.
Der Ablauf folgt dem traditionellen Muster. Erst zieht auf der Venloer Straße der Zug an sich selber vorbei, bevor er pünktlich um 13.11 Uhr Kurs auf die Innenstadt nimmt. Vorneweg die überdimensionalen Figuren Nöll und Anneliese, die vor fünf Jahren wegen des Sturms in der Halle bleiben mussten.
Sieben Musikvereine und Kapellen, zum Teil aus den Niederlanden, sorgen im Zug für heitere Töne. Die Freunde aus Velden sind mit drei großen Wagen vertreten, alle Wagen der GKG sind dabei, auch der Prinzenwagen, wenn auch ohne närrischen Herrscher obendrauf. Auf eine Besonderheit wies Terheggen hin: Vier ehemalige Garden werden in vollem Ornat mitziehen. An der Gelderner Straße löst sich der Karnevalszug auf, der auf dem von Musik beschallten Marktplatz durch Willma Bier und Anna Theke kommentiert werden wird.
Ab 10 Uhr werden am Sonntag die ersten Straßensperren errichtet. Die GKG bittet die Autofahrer, sich darauf einzustellen. Außerdem weist die Karnevalsgesellschaft auf das auf dem Markt geltende Glasverbot hin. „Alle Besucher sollten möglichst auf Glas verzichten“, appelliert Terheggen. „Das hat ja bisher auch geklappt.“
Und auch sonst hoffen die „Narrenschiff“-Verantwortlichen darauf, dass sich bei allem Jokus alle Beteiligten anständig benehmen. Etwa, indem sie die am Zugweg laut Terheggen „ausreichend“ vorhandenen Müllbehälter benutzen. Außerdem seien sechs WC-Häuschen am Zugweg aufgestellt.
Respekt bekundet der GKG-Pressesprecher im Namen von „Narrenschiff“ an alle Teilnehmer, die auch nach der langen Zwangspause den Straelener Karnevalszug wieder zu einem farbenfrohen und stimmungsvollen Erlebnis für die Bewohner der Blumenstadt und für die Besucher von auswärts machen wollen.
Und für Kurzentschlossene ist es noch nicht zu spät. Spontane Anmeldungen seien auch in den nächsten Tagen noch möglich, versichert Terheggen. Anmeldeformulare finden sich auf der Homepage www.gkg-narrenschiff.de.